Wegen steigender Energiekosten
Windkraft-Ausbau in Schleswig-Holstein

Der Preis für Erdgas ist wegen des Ukraine-Kriegs deutlich gestiegen. Das trifft nicht nur die Wirtschaft erheblich, sondern auch Verbraucher. Lösungen müssen also her! Bei einem dreistündigen Energiegipfel in Kiel haben sich Politik, Wirtschaft und Verbände im Norden beraten. Energie-Staatssekretär Tobias Goldschmidt: Die Windkraft müsse stärker ausgebaut werden, um die Abhängigkeit von Energieimporten zu verringern.
3.000 Windkraftanlagen in Schleswig-Holstein

Zwei Prozent der Schleswig-Holsteinischen Landesfläche ist bisher für Windräder vorgesehen, „da ist noch Luft nach oben", meint Goldschmidt. Denkbar seien 2,5 oder 3 Prozent – beschlossene Sache sei das aber noch nicht. Aber: „Das wird mit Sicherheit Gegenstand von Koalitionsverhandlungen sein." Denkbar sind beispielsweise geringere Abstände.
Im Norden sind derzeit ca. 3.000 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 6,9 Gigawatt (GW) in Betrieb, so die Angaben des Ministeriums. Zusammen mit bereits neu genehmigten Windrädern, die sich noch nicht drehen, ergibt sich eine Gesamtleistung von 8,7 GW. Bis 2025 soll die Windkraft-Leistung auf 10 GW ansteigen, das ist zumindest das selbst gesteckte Ziel der Landesregierung aus CDU, Grünen und FDP.
Höherer Heizkostenzuschuss?
Kurzfristig sollen Verbraucher mit geringem Einkommen mit einem Heizkostenzuschuss unterstützt werden: Der Bund plant bisher 150 Euro. Das sei aber zu wenig, so der Vorstand der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, Stefan Bock. Er fordert einen höheren Zuschuss: „Er müsste bei 500 Euro liegen.“
Doch damit sei es noch nicht getan: Bock rechnet damit, dass sich die Energiepreiskrise weiter verschärfen wird und rät Verbrauchern, über Energiesparmaßnahmen nachzudenken. Dafür gäbe es kostenlose Beratungen der Verbraucherschützer.
CDU fordert Einfuhrstopp für russisches Gas
„Angesichts der furchtbaren Bilder aus der Ukraine ist es beschämend und unerträglich, dass Deutschland weiterhin jeden Tag russisches Erdgas importiert und damit Putins Angriffskrieg finanziert“, so Landtagsfraktionschef Tobias Koch. Er spricht sich für einen Einfuhrstopp für russisches Gas aus. Es dürften nicht nur Sanktionen verhängt werden, bei denen Europa und auch Deutschland möglichst wenig betroffen wären. „Angesichts des Leids der ukrainischen Bevölkerung, die unter Einsatz ihres Lebens für Freiheit und Demokratie kämpfe, dürfen uns steigende Energiepreise nicht davon abhalten, Russlands Haupteinnahmequelle auszuschalten.“ (dpa/fst)