Schweizer Medizintechnik-Unternehmen setzt auf Virtual Reality
Tumor, Multiple Sklerose oder Alzheimer: Gamer-Brille erkennt Krankheiten

Sogenannte Virtual-Reality-Brillen werden immer beliebter und für einen wachsenden Markt von Computerspielen eingesetzt. Doch die Brillen könnten in Zukunft auch in der Medizin eingesetzt werden, als Diagnose-Instrument. Ein Schweizer Medizin-Startup will sie benutzen, um damit Tumore und andere Erkrankungen zu erkennen. Das berichtet der SFR.
Messen, Beobachten und Bewerten von Augenbewegungen bisher sehr aufwändig
Ein Tumor oder ein Hirnschlag beeinflusst die Reaktion der Augen und Pupillen - das ist in der Medizin schon lange bekannt. Neuroophthalmologie heißt das Fachgebiet, das sich mit diesem Phänomen auseinandersetzt. Das Messen, Beobachten und Bewerten der Augenbewegungen ist allerdings sehr zeit- und kostenaufwändig. Das Schweizer Medizintechnik-Startup MachineMD, das mit der Uniklinik Bern kooperiert, will dieses Problem mit Virtual-Reality-Brillen lösen.
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Maschinelles Lernen erkennt Gesundheitsprobleme
Eigentlich wurden diese Brillen für Computerspiele entwickelt. Die Brillen, die das Unternehmen nutzen wird, haben allerdings ein zusätzliches Feature: Eine Kamera beobachtet das Auge, während es bestimmten Reizen ausgesetzt wird. Durch maschinelles Lernen kann eine speziell entwickelte Software Abweichungen - und damit Krankheiten erkennen.
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Anfang 2024 soll die erste Version der VR-Brille auf den Markt kommen. Die Software wird dann einen Bericht generieren können, der Ärzten und Ärztinnen sagen kann, ob etwas nicht stimmt. In Zukunft soll die Software dann auch Diagnosen von Krankheiten wie Multiple Sklerose oder Alzheimer stellen können. (ija)