Tragischer Unfall in der Slowakei - oder etwa Absicht?
Frau (30) wäscht Geschirr ab, dann trifft sie plötzlich Gewehrkugel – tot!

Sie hatte gerade erst eine Familie gegründet!
Am Sonntagabend (17. September) wäscht Lucia (30) Geschirr in der Küche ihrer Wohnung ab, zeitgleich hantiert ein Mann (48) in der Wohnung seiner Eltern nebenan mit einer Jagdwaffe. Versehentlich löst sich ein Schuss – Sekunden später ist Lucia tot. Jetzt hinterlässt sie Mann und Kind (3).
Mutter (30) offenbar aus Versehen erschossen: „Sie war eine lächelnde Sonne"
Čachtice steht noch immer unter Schock. Etwa 3.600 Menschen leben in dem Örtchen, hier kennt jeder jeden. Umso härter trifft die Menschen hier der tragische Tod der jungen Mutter. Nach ersten Ermittlungen soll es sich bei dem Todes-Drama um einen Unfall handeln, berichtet die slowakische Tageszeitung Nový Čas. „Gestern gegen 18 Uhr ereignete sich im Dorf Čachtice eine Tragödie. Nach den bisherigen Erkenntnissen kam es vermutlich zu einem versehentlichen Schuss beim Hantieren mit einer Waffe in einer Wohnung. Das Projektil durchschlug das Fenster und dann das gegenüberliegende Fenster des Wohnhauses in einer Entfernung von etwa 120 Metern“, zitiert das Blatt Katarína Kuzmová, die Sprecherin der Trenčíner Polizei.
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Die erschossene Lucia soll in einem Kindergarten gearbeitet haben, außerdem beliebt bei Kindern und in der Gemeinde gewesen sein. „Sie war so eine lächelnde Sonne, immer gut gelaunt. Sie war eine schöne, freundliche Frau. Das hätte nicht passieren dürfen“, erzählt eine Nachbarin Nový Čas.
Unfall? Ein Detail spricht dagegen
Zeugen schildern dem Medium außerdem, wie herbeigerufene Sanitäter die junge Mutter rund eine Stunde versuchen, wiederzubeleben – vergeblich. Auch der 48-jährige mutmaßliche Schütze, ein Ex-Polizist und Jäger, sei emotional schwer getroffen von der Tragödie gewesen. „Unmittelbar nachdem er geschossen hatte, rannte er geschockt aus dem Haus, um herauszufinden, wo der Schuss hingegangen war. Als er gesehen hatte, was passiert war, brach er völlig zusammen“, berichtet ein Zeuge. Die Polizei nimmt den Mann fest, angeklagt ist er noch nicht. Er soll einen Waffenschein besitzen, bei dem Todes-Drama aber nicht seinen besonderen Sorgfaltpflichten nachgekommen sein.
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Und: Ein Detail verwundert. Auf der vermeintlichen Unfallwaffe soll sich ein Zielfernrohr befunden haben. Zudem soll sich das Opfer nur für einen kurzen Moment der Fensterscheibe mit ihrem Brustkorb zugewandt haben – genau dann trifft sie das Projektil. „Dass es ein Unfall gewesen sein soll, ist kaum zu glauben. Sie bot höchstens 30 Zentimeter Fläche am Fenster, die die Flugbahn der Kugel versehentlich treffen konnte“, sagt ein anderer Zeuge der slowakischen Zeitung. Es sind Umstände, die auch die Ermittler interessieren werden.
Was wirklich am Sonntag im beschaulichen Čachtice passierte, müssen nun die weiteren Ermittlungen der Polizei zeigen. Fest steht bislang nur: Lucia hinterlässt Ehemann und Tochter – auf die denkbar tragischste Weise. (jak)