500 Millionen Menschen weltweit erkranken durch mangelnde Aktivität
"Träge" Deutsche kassieren WHO-Rüffel - wie Sie ganz nebenbei Bewegung in Ihren Alltag bringen

Millionen Menschen weltweit bewegen sich nicht genug - mit verheerenden Folgen! Rund 500 Millionen Menschen, so lauten Schätzungen, werden weltweit aufgrund mangelnder Aktivität erkranken. Auch die Deutschen haben großen Nachholbedarf: In einer neuen Analyse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schneiden sie weit schlechter ab als viele andere Länder.
Über 80 Prozent der Kinder bewegen sich viel zu wenig
Im Zehnjahreszeitraum 2020 bis 2030 dürften fast 500 Millionen Menschen weltweit mangels Bewegung unter anderem Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen und Demenz entwickeln, wie die WHO am Mittwoch (19. Oktober) berichtet. Der Grund: zu wenig Bewegung. Auch Deutschland hat demnach großen Nachholbedarf.
Deutschland schneidet sogar noch schlechter ab als der Durchschnitt der reichen Länder: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren müssten sich mehr bewegen. In Finnland, das die WHO als leuchtendes Beispiel herausstellt, sind nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer nicht aktiv genug. Dramatisch ist es in Deutschland bei den elf- bis 17-Jährigen: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig.
Die Behandlung der 500 Millionen Menschen, die mangels Bewegung erkranken dürften, koste die Welt zusammen 27 Milliarden Dollar (27,5 Mrd Euro), berichtete Fiona Bull, Leiterin der WHO-Abteilung für körperliche Bewegung, in Genf. Mit dem Geld könnten stattdessen 100 Millionen Ärztinnen und Ärzte ausgebildet werden.
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WHO empfiehlt: Mindestens 150 Minuten Bewegung pro Woche
Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krankheiten vorzubeugen. 27,5 Prozent der Weltbevölkerung erreichen dies nicht. In Ländern mit hohem Einkommen sei das Problem mit einem Anteil von etwa 36,8 Prozent doppelt so groß wie in Ländern mit niedrigen Einkommen (16,2 Prozent).
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So bringen Sie mehr Bewegung in den Alltag
Um sich körperlich fit zu halten, sei es nicht nötig, sportlichen Aktivitäten wie Jogging oder Fitness-Stunden in Vereinen oder Clubs nachzugehen, betont die WHO. Auch Fahrradfahren und zügiges Gehen trage zur Fitness bei. In manchen Ländern gebe es kulturelle Barrieren, die Frauen davon abhielten, sich draußen sportlich zu betätigen. Aber auch in den eigenen vier Wänden könne man sich fit halten, zum Beispiel durch Treppensteigen, Spiele mit Kindern oder Hausarbeit, und, wie die Corona-Pandemie gezeigt habe, auch über Fitness-Angebote per Video.
Wer mehr Abwechslung und Bewegung in seinen Alltag bringen möchte, sollte im Alltag vor allem weniger Sitzen oder lange Phasen des Sitzens im Job nach Feierabend durch mehr Aktivität ausgleichen. Zum Beispiel mit diesen Tipps
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(dpa/dhe)