Was hat er sich dabei nur gedacht?
Fan löst Massencrash bei Tour de France aus

Fieser Unfall im Radsport – und schuld ist (wieder) ein Fan!
Eine Unachtsamkeit eines Zuschauers bei der Tour de France hat riesige Konsequenzen: Rund 20 Fahrer stürzen zu Boden, weil der Mann zu wenig Abstand hält. Es ist nicht der erste Vorfall mit Außenstehenden, die unbeabsichtigt für eine Massenkollision sorgen.
„Versucht nicht, Teil des Spektakels zu werden"
Etwa 128 Kilometer vor dem Ziel der 15. Etappe stand ein Fan zu weit auf der Straße und hielt seinen Arm heraus, mit dem er offenbar ein Smartphone hielt. Der an der Spitze des Feldes fahrende US-Amerikaner Sepp Kuss touchierte den Arm, stürzte und mehr als ein Dutzend weitere Fahrer mit zu Boden.
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„Das ist das Büro der Fahrer. Geht nicht in ihr Büro“, sagte Eurosport-Experte Jens Voigt, der die Etappe nach Saint-Gervais am Mont Blanc auf dem Motorrad begleitete. „Versucht nicht, Teil des Spektakels zu werden. Die Fahrer sind das Spektakel, sie sind die Show. Überlasst die Straße den Fahrern“, appellierte der Ex-Profi. John Degenkolb war ebenfalls in den Sturz verwickelt, der unmittelbar keinen Fahrer zur Aufgabe zwang.
Fannähe gegen Sicherheit - ein leidiges Spiel
Das Problem der gefährlichen Fannähe ist keineswegs neu: Im Jahr 2021 kollidierte Ex-Zeitfahrweltmeister Tony Martin mit dem Pappschild eines weiblichen Fans. Die Folgen: Ein verheerender Massensturz, schwere Verletzungen und mehrere Aufgaben.
Gänzlich verhindern lassen sich derartige Situationen bei teilweise über 200 km Strecke pro Tag sicher nicht. Doch Unfälle wie der aktuelle könnten möglicherweise verhindert werden, wäre ein größerer Teil der Strecke mit Gittern abgesperrt worden. Eine Diskussion, die es bei der Tour schon länger gibt. Doch hier kommen sich Sicherheit und Fannähe ins Gehege. (lde/sid)