Tiere für Kopfbedeckung britischer Wachsoldaten grausam gejagt
Tierschützer fordern sofortiges Aus für echte Bärenfellmützen - mit Promi-Unterstützung

„Tradition ist niemals eine Ausrede für Grausamkeit!“
Die ganze Welt kennt die Soldaten vor dem Buckingham-Palast in London mit ihren schwarzen Mützen. Wie umstritten die Kopfbedeckungen aus echten Bärenfellen sind, wissen aber die wenigsten. Die Tierrechtsorganisation Peta setzt sich schon lange dafür ein, dass sie verboten werden – und bekommt jetzt prominente Unterstützung von Schauspieler Stephen Fry.
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Streit um Bärenfellmützen britischer Gardesoldaten

Der 66 Jahre alte Engländer forderte, die typischen Mützen künftig aus künstlichem Fell herzustellen. Fry lieh seine Stimme zudem für ein Video, das den Tierrechtlern zufolge grausame Jagdmethoden in Kanada dokumentiert. Das Video sei sowohl an Verteidigungsminister Grant Shapps als auch an König Charles III. (75) geschickt worden, hieß es in einer Mitteilung.
„Tradition ist niemals eine Ausrede für Grausamkeit, weshalb ich mich dem Aufruf an das Verteidigungsministerium anschließe, die Verwendung von Fell abgeschlachteter Wildtiere zu beenden und auf humanes Kunstfell umzusteigen für die Mützen der Königsgarde“, so Fry.
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Umstrittene königliche Tradition: Mindestens ein toter Bär pro Mütze
Peta zufolge muss pro Mütze das Fell von mindestens einem Bären verwendet werden. Diese würden mit Köder aus stark riechendem und fettigem Essen angelockt und dann per Armbrust abgeschossen - eine Jagdmethode, die in Großbritannien schon seit 1981 verboten sei. Die Tiere erleiden demnach teils einen langsamen Tod, wenn sie nicht sofort sterben, sondern an Infektionen oder Blutverlust verenden.
Zu den Kunden der Trophäenjäger gehöre auch das Ministerium, das allein zwischen 2017 und 2022 knapp 500 der Mützen eingekauft habe. „Bären werden nicht auf Bestellung für das Verteidigungsministerium gejagt, und Bärenfelle, die verwendet werden, stammen aus legalen und lizenzierten Jagden“, sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Zudem gebe es „bisher keine Alternative, die die erforderlichen Standards erfüllt, um einen effektiven Ersatz für die zeremoniellen Bärenfellmützen zu bieten“. (sbl mit dpa)
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