Polizei durchbricht die Pläne
Wieder gegen die Reichen: Aktivisten in Pinguinkostümen blockieren Flughafen auf Sylt

Pinguine legen Inselflughafen auf Sylt lahm!
Die 15 verkleideten Klimaaktivisten wollen auf die klimaschädliche Nutzung von Privatjets ein Zeichen setzen – und wettern dabei gegen die Reichen. Dafür haben sich sich einige Aktionen ausgedacht – doch die Polizei kommt ihnen zuvor.
Die Gruppe „Am Boden bleiben" steckt hinter der Flughafen-Blockade

Sasha Haas sitzt mit einem Pinguinkostüm auf einem meterhohen Gestell vor dem Eingang des Privatjetsbereichs, Robin Kuhn fährt verkleidet mit dem Fahrrad auf der Rollbahn. Das ist zumindest der Plan der Klimaaktivisten gewesen, wie sie auf ihrer Interseite schreiben. Die beiden Aktivisten sowie rund 13 weitere der Gruppe „Am Boden bleiben“ wollen den Flughafen mit unterschiedlichen Aktionen blockieren. Es ist nicht das erste Mal: Bereits im Juni haben Aktivisten einen Privatjet auf Sylt mit Farbe besprüht sowie ein Luxusgeschäft.
Doch bei der neuesten Aktion alarmieren Flughafenmitarbeiter die Polizei, als sie die kostümierten Aktivisten sehen. Statt Radfahren und Terminalbesetzen schaffen sie es gerade noch Plakate hochzuhalten, dann kommen auch schon die Polizeibeamten.
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Pinguin-Aktivisten wollen ein Zeichen setzen und besetzen den Sylter Flughafen

Wie eine Polizeisprecherin mitteilt, handele es sich um insgesamt 15 Aktivisten – wie viele es von ihnen auf das Flughafengelände geschafft haben, sei noch unklar. Flughafenmitarbeiter können einige Pinguinaktivisten daran hindern, über den Zaun zu klettern.
Sie würden ein Zeichen gegen die extreme extreme Ungerechtigkeit von Privatjets und Flugverkehr setzen wollen, so die Gruppe in ihrer Mitteilung. „Mich macht es wütend, zu sehen, dass ein minimaler Anteil der Bevölkerung auf Kosten anderer lebt und fliegt“, erklärt Robin Kuhn in der Pressemitteilung.
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Immer mehr Privatflüge in der Bundesrepublik
Flüge mit Privatjets sind im vergangenen Jahr in Deutschland auf ein Rekordniveau gestiegen. Dazu kommt: Fast drei Viertel der in Deutschland gestarteten Flüge sind kürzer als 500 Kilometer gewesen. Und einer der häufigsten Strecken ist die Verbindung Hamburg-Sylt.
Dabei ist das eine Strecke, die auch locker mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu bewältigen ist, das sieht auch der Parteichef der Linken, Martin Schirdewan, so: „Diese Strecke steht für mich symbolisch dafür, dass wir generell etwas ändern müssen, wenn wir Klimaschutz effektiv voranbringen wollen.“ (anr mit dpa)