Was das Gemüse kann - und was noch hilftMöhren können das Krebsrisiko senken - Studie bestätigt Wirkung

Junge Frau isst Möhre
Karotten schmecken nicht nur lecker, sondern enthalten auch viele gesunde Nährstoffe. Vor allem die sekundären Pflanzenstoffe sind für die positiven Effekte auf unsere Gesundheit verantwortlich und können sogar Krebs vorbeugen.
Lifestock, iStockphoto

Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland knapp eine halbe Million Menschen neu an Krebs.
Dabei beeinflussen viele Faktoren das Risiko, an Krebs zu erkranken. Eine besonders große Rolle kommt dabei unserer Ernährung zu. Vor allem ein Lebensmittel soll bei regelmäßigem Verzehr vor Krebs schützen.

Unser Lebensstil hat großen Einfluss auf unser Krebsrisiko

Noch immer sterben jedes Jahr hundertausende Menschen in Deutschland an Krebs. Im Jahr 2022 erlagen rund 231.500 Menschen ihrem Krebsleiden, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) schreibt. Nach Herz-Kreislauferkrankungen ist Krebs damit die zweithäufigste Todesursache in Deutschland.

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Dabei könnten laut Deutschem Krebsforschungszentrum (DKFZ) etwa 40 Prozent aller Krebserkrankungen weltweit durch einen gesunden Lebensstil verhindert werden. Mit anderen Worten: Wir können selbst viel dafür tun, unser Krebsrisiko zu minimieren. Dies ist Herausforderung und Chance zugleich.

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Studie zeigt: Fünf Portionen Möhren pro Woche können Krebsrisiko um 20 Prozent senken

Neben Zigaretten- und Alkoholkonsum, UV-Strahlung und Bewegung spielt auch unsere Ernährung eine wichtige Rolle bei der Prävention von Krebs. Wissenschaftler der Universität Newcastle haben nun herausgefunden, dass vor allem ein Lebensmittel das Krebsrisiko senken kann.

Laut den Forschern und Forscherinnen ist der Verzehr von Möhren „eindeutig mit einem verringerten Krebsrisiko verbunden“, wie Studienleiter Charles Ojobor erläutert. „Unsere Analyse hat gezeigt, dass Menschen, die fünf Portionen Karotten pro Woche essen, ein um 20 Prozent reduziertes Risiko haben, zu erkranken.“ Selbst der Verzehr von nur einer Portion verringere die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, um vier Prozent.

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Eine Portion entspricht dabei der Menge in Scheiben geschnittener, roher Möhren, die in eine Hand oder eine halbe Tasse passt.

Warum Möhren unser Immunsystem stärken

Für ihre Untersuchung werteten die Wissenschaftler fast 200 Studien mit 4,7 Millionen Teilnehmenden aus. Da es in der Vergangenheit bereits viele Studien zum Nutzen von Karotten gab, mussten die Forschenden laut Ojobor eine riesige Menge an Daten analysieren.

Die älteren Studien hätten sich jedoch vorwiegend auf die Wirkung des in Möhren dominierenden Pflanzenfarbstoffs Beta-Carotin fokussiert. Beta-Carotin verleiht den Möhren nicht nur ihre orange Farbe, sondern wird auch als Provitamin A bezeichnet, weil es im Körper bei gleichzeitiger Aufnahme von Fett in Vitamin A umgewandelt wird. Dieses unterstützt nicht nur die Sehkraft, sondern hat auch einen positiven Einfluss auf unsere Haut und stärkt das Immunsystem.

Die Auswertung kommt jedoch zu dem Schluss, dass nicht Beta-Carotin für den krebssenkenden Effekt der Möhren verantwortlich ist. So konnte in der Studie nachgewiesen werden, dass Beta-Carotin „in kontrollierten Experimenten keine positive Wirkung auf Krebs“ hat.

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Sekundäre Pflanzenstoffe sind für die krebshemmende Wirkung von Möhren verantwortlich

„Deshalb haben wir Karotten wegen ihres Gehalts an einer anderen Art von sekundären Pflanzenstoffen, den Polyacetylenen, untersucht, die starke Auswirkungen auf Krebs haben“, erklärt Ojobor.

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Möhren enthalten so viel der Polyacetylene wie kaum ein anderes Gemüse. Die sekundären Pflanzenstoffe wirken unter anderem entzündungshemmend. Vor allem dem Polyacetylen Falcarinol wird eine tumorhemmende Wirkung zugeschrieben. Das erklärt, warum die Forscher Karotten also „Hauptnahrungsquelle für mehrere potenziell krebshemmende Verbindungen“ werten.

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Welche Faktoren die Entstehung von Krebs beeinflussen können

Tatsächlich lässt sich mit einer ausgewogenen Ernährung mit vielen frischen Lebensmitteln wie zuckerarmem Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten sowie Vollkornprodukten und gesunden Fetten das Erkrankungsrisiko positiv beeinflussen. Auch der Verzicht und die Reduzierung von rotem Fleisch wie Rind- oder Schweinefleisch und Wurstwaren kann das Krebsrisiko senken. Wer zudem weitestgehend auf Softdrinks verzichtet und den Genuss von stark verarbeiteten Lebensmitteln wie Fast Food, Fertiggerichten und Süßigkeiten verzichtet, beugt nicht nur Krebs vor, sondern auch Übergewicht.

Doch ganz grundsätzlich gilt: Die Entstehung von Krebs hängt von einer ganzen Reihe von Faktoren ab: Neben der Ernährung haben auch Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung, Zigaretten- oder Alkoholkonsum, aber auch unser Bewegungsverhalten und die Genetik entscheidenden Einfluss darauf, ob jemand an Krebs erkrankt oder nicht.

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Daher gilt: Der Verzehr von Möhren allein kann keine Wunder vollbringen. Wenn wir uns jedoch insgesamt gesund ernähren, wenig oder nicht rauchen und regelmäßig bewegen, kann sich der regelmäßige Karottenverzehr tatsächlich positiv auf das Krebsrisiko auswirken.