Italien will durchgreifen

Bald 3000 Euro Strafe für zu warme Wohnungen?

Alleinerziehende Mutter muss Badewasser auf Herd aufkochen Monate ohne Heizöl
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Monate ohne Heizöl
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2500 Euro Strafe – weil es im Wohnzimmer ein paar Grad zu warm war? Was vor ein paar Jahren noch für absoluten Unfug gehalten worden wäre, könnte in Italien in diesem Winter Realität werden. Denn nach einem Bericht der Tageszeitung „Il Messaggero“ könnte die italienische Regierung schon bald richtig hart durchgreifen.

Heizperiode verkürzt - hohe Strafen angedroht

Bereits im März hatte die Verwaltung Roms angeordnet, dass Wohnungen und öffentliche Gebäude nur noch bis maximal 18 Grad aufgeheizt werden dürften. Medienberichten zufolge könnte das bald in ähnlicher Form für das ganze Land gelten: Auf maximal 19 Grad dürften die Italiener ihre Wohnungen noch aufheizen, ein Grad weniger als die bisherige Regel. Gleichzeitig soll pro Tag eine Stunde weniger geheizt werden dürfen. Die Heizsaison soll um 15 Tage nach hinten verlegt werden. Das könnte bedeuten, dass erst ab November geheizt werden darf. Mit diesen Maßnahmen könnten drei bis sechs Milliarden Kubikmeter Gas eingespart werden.

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Wer sich nicht an die Regeln hält, könnte Spekulationen italienischer Medien zufolge, tief in die Tasche greifen müssen: Ein (noch aktuelles) Gesetz von 2001 besagt, dass der, der die Heizregeln nicht beachtet, zwischen 516 und 2582 Euro Strafe zahlen muss. Doch sollte sich die Regierung auf ein EU-Gesetz zu energieeffizienten Gebäuden aus dem Jahr 2005 berufen, könnte es für manche noch dicker kommen: Für die nicht-ordnungsgemäße Wartung einer Heizungsanlage könnten dann nämlich bis zu 3000 Euro anfallen.

Energiekriese: Licht aus, Heizung runter

Licht aus, Heizung runter Gas-Krise
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Italien mit höherer Durchschnittstemperatur

Wer allerdings künftig die Wärme in italienischen Wohnungen und Häusern kontrollieren soll, ist noch nicht geklärt. Momentan sieht es so aus, als könnte diese Verantwortung auf die Kommunen abgewälzt werden. Und ob diese dazu die Kapazitäten haben, ist äußerst fraglich.

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Dass Heizen teuer ist, ist allerdings für die Italiener nichts Neues: Schon vor dem Ausbruch des Krieges war Heizen in Italien teuer. Aber die Durchschnittstemperatur im Land ist auch höher als in Deutschland: Hierzulande sind es im Jahresmittel zwischen 8 und 9 Grad, in Italien liegen sie zwischen 7 Grad an den Alpen und 14 Grad im Süden. (eon)