Bei Lanz - Streit um Impfstoff
Lauterbach kontert Spahn: "Ich wünschte, die Zahlen der Union wären richtig"
"Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen"
Es ist erst wenige Stunden her, dass der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mit der alarmierenden Ansage überraschte, dass der Impfstoff schon bald knapp werden könnte. Nicht nur seine Länderkollegen waren daraufhin sehr verwundert. Sein Vorgänger Jens Spahn ließ aus seinem Büro verlauten: „Karl Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen“. Jetzt kontert der neue Gesundheitsminister im ZDF-Jahresrückblick.
Streit um Deutschlands Impfstofflager
„Ich wünschte, die Zahlen der Union wären richtig“, erklärt der Gesundheitsminister am Mittwochabend im Gespräch mit Markus Lanz. Auf das ganze Jahr gesehen sei zwar genug Impfstoff da, „aber nicht für die aktuelle Boosterkamapgne“. Deutschland könne in der nächsten Woche 1,2 Millionen Dosen Biontech ausgeliefert bekommen, weitere zwei Millionen sollen folgen, so Lauterbach. Aber die Ärzte würden mehr brauchen.
Nach Angaben der Union seien aktuell 10 Millionen Biontech- und 40 Millionen Moderna-Dosen vorhanden. Lauterbach spricht nach der Inventur allerdings von drei Millionen Dosen Biontech und 10 Millionen Moderna.
Genug Impfstoff für 34 Millionen Booster-Impfungen
In einem Schreiben der Unionsfraktion von Mittwoch hatte der Gesundheitspolitische Sprecher Tino Sorge den neuen Gesundheitsminister offen angegriffen. „Karl Lauterbach ruft Feuer, um dann Feuerwehr zu spielen – obwohl er weiß, dass es gar nicht brennt.“ Es seien genug Impfdosen vorhanden, so Sorge.
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Dass dieses Schreiben von Spahns Büro verschickt wurde, kann man dabei durchaus als Kampfansage an Lauterbach sehen.
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Union verteidigt Spahn
Denn die Union belässt es nicht bei bloßen Worten, sondern untermauert ihre Aussagen mit Zahlen und Rekorden. In Deutschland werde so viel geimpft, wie nirgendwo sonst auf der Welt und erst kürzlich sei ein neuer Wochenrekord von 6,5 Millionen Impfungen aufgestellt worden, so die Union in dem Papier. „Das allerdings ist kein Verdienst von Karl Lauterbach, die Grundlage dafür wurde vorher gelegt.“
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Klar, dass Sorge damit den ehemaligen Bundesgesundheitsminister Jens Spahn meint. Und er geht auch ins Detail.
Es stünden bis Jahresende insgesamt 10,5 Millionen Impfdosen von Biontech und 40 Millionen Dosen von Moderna zur Verfügung. „Mithin also genug Impfstoff, um den 34 Millionen geimpften Erwachsenen, für die eine Booster-Impfung noch aussteht, kurzfristig ein entsprechendes
Angebot machen zu können“, so die Union. (sst/mor)
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