Deutliche Worte

Virologe Stöhr kritisiert Lauterbachs Krisenkommunikation: "Steht mit dem Rücken zur Wand"

Klaus Stöhr
Virologe Prof. Dr. Klaus Stöhr bezog in einem Podcast deutliche Stellung zur aktuellen Krisenkommunikation von Gesundheitsminister Lauterbach
Imago Entertainment

Virologe Prof. Dr. Klaus Stöhr übt scharfe Kritik an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), Ausgangspunkt: dessen Kommunikation in der Corona-Krise. Im „Wochentester" - Podcast von „Kölner Stadt-Anzeiger" und „RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) fand der Mediziner deutliche Worte: „Lauterbach steht mit dem Rücken zur Wand und versucht, seine schlechte Krisenkommunikation und seine Alleingänge geradezurücken.“

Kritik am Umgang mit den Empfehlungen der Stiko

Lauterbach habe "die vierte Impfung für alle empfohlen und versucht jetzt zurückzurudern". Das werfe "ein schlechtes Licht auf die Bundesregierung", so Stöhr weiter.

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Daneben kritisierte Stöhr, der auch Mitglied im Corona-Sachverständigenrat der Bundesregierung ist, kritisierte außerdem den Umgang des Gesundheitsministers mit den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (Stiko): „Lauterbachs Druck auf die StiKo schaut aus wie ein verzweifelter Befreiungsschlag. Wenn man weiß, dass sich die über 70-Jährigen erneut impfen lassen sollen, ist es implizit, dass die unter 70-Jährigen das nicht machen sollen.“

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Ministerentscheidungen ohne Expertenrat

Als Bürger könne man nun den Stiko-Empfehlungen folgen, beachte dann aber nicht das Infektionsschutzgesetz. „Oder man macht das, was im Infektionsschutzgesetz steht, sich alle drei Monate impfen zu lassen, und lebt gegen die Empfehlung der StiKo. Der Anschein ist: Die Minister haben das unter sich ausgekungelt, ohne mit ihren Experten zu reden", so Stöhr im Podcast.

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