"Ich habe nur runtergesehen, ab dann weiß ich nichts mehr!"
Durch Balkon gebrochen: Frau stürzt zwei Meter in die Tiefe
Melania P. wollte in St. Georgen (Baden-Württemberg) morgens auf ihrem Balkon nur das schöne Wetter genießen. Doch eine Bodenplatte unter ihr brach weg und riss die Frau zwei Meter in die Tiefe, auf die Terrasse ihrer Nachbarin. Dabei verletzte sie sich. Das zuständige Bauunternehmen will nun handeln.
Die Balkontür bleibt vorerst zu
Sie ging immer gerne auf den Balkon, erzählt Melania P. Aber jetzt, nach diesem Vorfall, habe sie Angst. Die Tür nach draußen, auf die rund vier Quadratmeter große Fläche bleibt vorerst geschlossen.
Denn Melania P. ist durch ihren Balkon gebrochen. Sonntags, gegen halb 9 am Morgen tritt sie auf den Balkon, nachdem sie aus dem Badezimmer kommt. Eine Bodenplatte gibt nach und schickt Melania rund zwei Meter in die Tiefe. Genauer genommen auf die Terrasse ihrer Nachbarin.
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Melania: "Ich bin ihr sehr, sehr dankbar"
Die Nachbarin, genauso in Schock wie die gestürzte Melania, hilft ihr. Das Opfer kommt ins Krankenhaus, wird dort durchgecheckt. Diagnose: Eine gebrochene Rippe und eine leichte Verletzung an der Ferse. Dass die Nachbarin sofort zur Stelle war, ein Glücksfall für Melania: „Ich bin ihr sehr, sehr dankbar“, sagt sie zu RTL.
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An viel kann sich Melania nicht erinnern: „Ich habe nur runtergesehen, ab dann weiß ich nichts mehr“. Sie habe nie Mängel an ihrem Balkon festgestellt. Vor Ort sieht man: der Balkon ist eine simple Konstruktion. Ein Stahlgerüst, auf dem Bodenplatten aus Stein liegen. Eine davon, direkt hinter der Tür, fehlt bei Melania. Es ist die Platte, auf der sie in die Tiefe gestürzt ist.
Ursache für die nachgebende Bodenplatte ist noch nicht klar
Im Nachhinein sei sie froh, sagt sie, dass es gerade ihr passiert ist. Denn Melania P. ist auch Großmutter, hat regelmäßig ihre Enkel zu Besuch. Ihr sei lieber, das passiere ihr, als den Kleinen, sagt sie.
Was die Ursache für die nachgebenden Bodenplatte war, ist noch unklar. Ein Sachverständiger soll das nun klären.
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Das zuständige Bauunternehmen hat indes auf RTL-Anfrage erklärt, sie habe alle Balkone dieser Art sperren lassen. Davon habe das Unternehmen einige nachträglich anbringen lassen, Anfang und Mitte der 2000er-Jahre. Ihre Materialbeschaffenheit soll nun überprüft werden.
Ob sie rechtliche Konsequenzen ziehen will, weiß Melania P. noch nicht
Einen Groll hegt Melania P. nicht. „Ich bin nicht sauer, das kann halt mal passieren“, sagte sie RTL. Ihre linke Seite tue immer noch weh, wegen der gebrochenen Rippe – besonders beim Sitzen.
Ob sie gegen Hausverwaltung oder das Bauunternehmen vorgehen wird, das weiß sie noch nicht. „Ich brauche ein paar Tage, um mich zu sammeln. Dann sehen wir weiter“, sagt sie, mit dem Blick auf die fehlende Bodenplatte auf ihrem Balkon im 1. Stock gerichtet. (tpo)