Gemeinsam beschützen sie ihren Michael

Darum bewundert Norbert Haug Familie Schumacher

von Felix Görner und Phillip Oldenburg

Privat heißt für die Schumachers privat!
„Wie geht es Michael Schumacher?“ Diese Frage bewegt Millionen Menschen. Damals wie heute. Doch die Gesundheit der Formel-1-Ikone ist auch zehn Jahre nach seinem folgenschweren Ski-Unfall kein öffentliches Thema. Dafür sorgt seine Familie, die ihn beschützt. Der Zusammenhalt nötigt dem Ex-Motorsport-Chef von Mercedes-Benz, Norbert Haug, großen Respekt ab.
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Michael Schumachers Gesundheit ist Privatsache

„Ich bewundere die ganze Familie, wie sie damit umgegangen sind“, sagt Haug im Gespräch mit RTL. Dazu gehöre auch, wie die Familie die ganze Situation bis heute handhabt.

Denn das Interesse am siebenmaligen Weltmeister, der Deutschland in ein Formel-1-Land verwandelte, ist nach wie vor ungebrochen. Schumachers Gesundheitszustand ist aber kein öffentliches Thema. Dafür sorgt seine Familie. Privat heißt für die Schumachers privat. Das war schon immer so.

Früher schützte Michael Schumacher die Privatsphäre von Frau Corinna, Sohn Mick und Tochter Gina. Heute schützen sie ihn. Seit dem Unfall am 29. Dezember 2013, bei dem sich der heute 54-Jährige ein schweres Schädel-Hirntrauma zuzog, dringen daher so gut wie keine Informationen an die Öffentlichkeit.

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Haug respektiert ihre Einstellung und ihren Wunsch nach Privatsphäre. Sollte die Familie aber bei irgendwas Hilfe brauchen, wäre er selbstverständlich für sie da. „Wenn es etwas gibt, wo ich was beitragen kann, bin ich da. Ein Anruf oder eine WhatsApp genügt und ich fahre los.“

ARCHIV - Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug (l) legt Formel-1-Pilot Michael Schumacher am 14.11.2010 die Hand auf die Schulter im Fahrerlager Yas Marina Circuit in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Mercedes trennt sich zum Jahresende vom langjährigen Motorsportchef Norbert Haug. Der Vertrag mit dem 60-Jährigen werde im «beiderseitigen Einvernehmen» aufgelöst, hieß es. Foto:Jens Büttner/dpa (zu dpa 0938 vom 13.12.2012)  +++(c) dpa - Bildfunk+++
Norbert Haug (l.) kennt Michael Schumacher seit vielen Jahren.

Norbert Haug über Michael Schumacher: „Wir haben viel Blödsinn zusammen gemacht“

Haug kennt Michael Schumacher seit vielen Jahren. Er war der Mercedes-Motorsportchef, als die Motorsport-Ikone zur Saison 2010 sensationell in die Formel 1 zurückkehrte. Drei Jahre fuhr er für die Silberpfeile.

In dieser Zeit entstand eine persönliche Verbindung zwischen den Männern, die „sehr tief“ gewesen ist. „Wir waren Wettbewerber, wir haben uns gekabelt, wir haben uns geneckt“, sagt Haug, der auf unterhaltsame Anekdoten zurückblicken kann, beispielsweise auf eine Karaoke-Nacht in Suzuka. „Wir haben viel lustigen Blödsinn zusammen gemacht.“

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Abseits der Rennstrecke sei Schumacher einfach nicht so gewesen, wie so oft angenommen wurde. „Er war so witzig und lustig“. Das änderte sich allerdings schlagartig, wenn er im Rennauto saß. Dort sei er „tough“ gewesen. Haug weiter: „Als Gegner hätte ich den nicht unbedingt gerne gehabt.“

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Ex-Mercedes-Motorsportchef: Schumacher war kein Risiko-Skifahrer

Das Risiko sei dabei aber nie mitgefahren. Weder im Rennauto noch auf der Skipiste. Das stellt Haug gegenüber RTL unmissverständlich klar: „Michael war alles andere als ein Risiko-Fahrer“.

Der schreckliche Unfall von Schumacher, der bei einem „harmlosen Ausflug“ passierte, hätte einem viel mehr vor Augen geführt, wie schnell sich Dinge ändern können. Noch heute läuft Haug ein Schauer den Rücken herunter, wenn er daran denkt, wie er selbst früher die Pisten runtergefahren ist – „ohne Helm und über Stock und Stein.“

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Er könne daher jedem Skifahrer nur eines raten: „Nehmt diese Geschichte ernst!“