Discounter sorgt für Aufregung im Netz

Single oder vergeben? Kunden genervt von Supermarkt-Frage - so reagiert Aldi!

ARCHIV - 17.11.2020, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Das Logo einer Aldi Süd Filiale, fotografiert in einer Fußgängerzone der Düsseldorfer Innenstadt. (zu dpa: «Aldi Süd testet Lebensmittel-Lieferdienst im Ruhrgebiet ») Foto: Marcel Kusch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Discounter Aldi Süd fragt Nutzer nach ihrem Beziehungsstatus - die reagieren genervt bis amüsiert.
mku vco nic, dpa, Marcel Kusch
von Larissa Königs und Madeline Jäger

Beziehungsstatus? Es ist kompliziert – zumindest bei Aldi Süd und seinen Kunden.
Mittlerweile bieten die großen Discounter ihre Schnäppchen auch im Internet an. Doch wer bei Aldi Süd online shoppen möchte, wird auch gebeten, den Beziehungsstatus anzugeben. Die Anfrage stößt auf Kritik und Spott im Netz. RTL hat bei Aldi nachgehakt.

Aldi fragt nach Beziehungsstatus - Kunden sind genervt

Wer online bei Aldi etwas bestellen und zu sich nach Hause liefern lassen möchte, muss diverse Daten angeben. Darunter sind für die Lieferung wichtige Informationen, wie die Anschrift oder Telefonnummer. Eher seltsam mutet es hingegen an, wenn man auf der Online-Seite eines Discounters seine Beziehungsstatus angeben soll.

Willige Käufer, die sich bei Aldi Süd über Toaster, Bettwäsche oder Ähnliches informieren wollen, werden jedoch genau das in ihrem Profil im Bereich „Meine Einstellungen“ gefragt. Als Antwortmöglichkeiten gibt es:

  • Single

  • In einer Partnerschaft

  • verheiratet

  • getrennt lebend

  • geschieden

  • verwitwet

Ein Screenshot des entsprechenden Bereichs wurde kürzlich auf der Plattform Reddit geteilt. Unter den mehr als 200 Kommentaren findet sich viel Kritik. Mehrere User vermuten eine Werbemasche. So schreibt einer: „Wie wollen sie dir denn sonst Werbung zeigen, die extra auf dich und deine Interessen abgestimmt sind? Das geht doch nur mit Invasion der Privatsphäre!“ Ein anderer schreibt: „Je mehr Daten ein Unternehmen hat, desto mehr Geld gibt’s für die Daten beim Verkauf an Dritte.“

Ein anderer wittert sogar einen Verstoß gegen den Artikel 5 der Datenschutzverordnung DSGVO. Demnach müssen personenbezogene Daten „dem Zweck angemessen“ sein. Wie reagiert Aldi Süd auf die Kritik? RTL hat nachgefragt.

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Das sagt Aldi Süd zur Nachfrage nach dem Beziehungsstatus

Eine Sprecherin des Unternehmens antwortet RTL per Mail: „ALDI SÜD nutzt die Daten zur statistischen Analyse der Website & App Nutzer:innen. Dies erfolgt natürlich nur mit entsprechenden datenschutzrechtlichen Zustimmungen.“

Zudem sei die Abfrage optional, „die Angabe der Informationen in der Kundenkonto-Registrierungsmaske wird nicht bei Registrierung vorausgesetzt“. Heißt konkret: Kunden sind nicht gezwungen, die Daten anzugeben. Gleiches gilt übrigens auch bei der Frage nach der Beschäftigung.

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So amüsiert sich das Netz über die Aldi-Abfrage des Beziehungsstatus

Ob nun notwendig oder nicht – allein die Tatsache, dass der Beziehungsstatus abgefragt wird, sorgt im Netz für reichlich Spott. Unter den Kommentaren überbieten sich die User und Userinnen regelrecht mit Witzen:

  • „Wo ist die Option ‚in wilder Ehe mit Lidl?‘“

  • „Geburtsjahr auf 2000+ und verwitwet auswählen.“

  • „Da fehlt aber ‚es ist kompliziert‘“

  • „Wenn Du nie Deo kaufst, dafür aber ausschließlich Dosenravioli und Billigcola, beantwortet Aldi sich die Frage einfach selbst.“

Neben Humor gibt es bei Reddit übrigens noch eine weitere Lösung für alle, die die Beziehungsfrage nicht ignorieren wollen: „Du kannst Formulare anlügen, es ist moralisch gerechtfertigt.“