Einreise-Krimi durch Gericht beendet
Justiz-Ass! Djokovic darf in Australien bleiben
Spektakuläre Wendung im Fall Novak Djokovic! Der ungeimpfte Tennis-Superstar darf nun doch mit seiner medizinischen Ausnahmegenehmigung nach Australien einreisen. Das entschied das zuständige Gericht in Melbourne am Montag. Die Entscheidung der australischen Regierung, das Visum des Weltranglistenersten zu annullieren, wurde damit vor dem Bundesgerichtshof gekippt. Der Erfolg garantiert aber nicht, dass Djokovic als Titelverteidiger sicher an den Australian Open ab dem 17. Januar teilnehmen kann. Ein Anwalt der australischen Bundesregierung erklärte nach dem Urteilsspruch, der Einwanderungsminister behalte sich vor, das Visum von Djokovic erneut zu widerrufen. Den vorläufigen Höhepunkt der irren Posse um das Tennis-Ass sehen Sie oben im Video.
„Was hätte dieser Mann noch tun können?“
Richter Anthony Kelly entschied, dass der serbische Superstar innerhalb von 30 Minuten aus der Unterbringungseinrichtung für Ausreisepflichtige entlassen wird. Sein Pass und andere Reisedokumente müssten ihm wieder ausgehändigt werden. Djokovics Anwälte hatten sich in ihrer Argumentation darauf gestützt, dass ihrem Mandanten eine Ausnahmegenehmigung von der Impfung durch zwei unabhängige medizinische Gremien genehmigt worden war. Dies erkannte Richter Anthony Kelly an und stellte die Frage "Was mehr hätte dieser Mann noch tun können?" in den Raum. "Hier haben ein Professor und ein äußerst qualifizierter Arzt eine medizinische Ausnahmegenehmigung vorgelegt und dem Antragsteller ausgehändigt", sagte er. "Darüber hinaus wurde diese medizinische Befreiung und die Grundlage, auf der sie erteilt wurde, von einem weiteren unabhängigen Expertengremium, das von der Regierung des Bundesstaates Victoria eingesetzt wurde, separat erteilt.“ Die Ausnahmegenehmigung ermöglichen es jetzt dem ungeimpften Tennis-Star, in Australien zu bleiben.
Vor Gericht wurde ein weiteres Beweismittel zugunsten des Tennisprofis ausgelegt: „Am 30. Dezember hat Herr Djokovic einen Brief vom Chefarzt des Verbands Tennis Australia erhalten, der eine Ausnahmegenehmigung von der Impfung enthielt, weil er sich kürzlich von einer Covid-Erkrankung erholte“, fügt der Richter weiter an. Ein positiver PCR-Test sei dabei am 16. Dezember gemacht worden, womit der Serbe mittlerweile die 14 Tage Genesungszeit erfülle.
Die Anhörung sollte in der Nacht zu Montag live übertragen werden- der Stream brach aber unter dem Interesse Zentausender Zuschauer immer wieder zusammen. Richter Kelly hatte zuvor angeordnet, dass Djokovic selbst die Verhandlung an einem Ort der Wahl seiner Anwälte verfolgen dürfe.
Im Video: Das bedeutet das Urteil im Fall Djokovic
Einreise-Krimi von Djokovic
Der Weltranglisten-Erste war am Mittwoch nach Australien geflogen, dann aber von Grenzschützern an der Einreise gestoppt worden. Sie erklärten das Visum für ungültig, schickten den Serben in ein verruchtes Einwanderungshotel. Es entwickelte sich ein echter Krimi.Seine Anwälte erreichten einen Aufschub bis Montag und erkämpften nun den Sieg auf dem Justiz-Court. Die Verhandlung wurde live im Internet übertragen.
Zuletzt waren immer neue, teils verwirrende Details im Fall Djokovic bekannt geworden – und haben die Sachlage immer undurchsichtiger gemacht.
Seine Anwälte haben jüngst einen positiven Corona-Test des Serben vom 16. Dezember ins Spiel gebracht, um ihm per Ausnahmegenehmigung doch noch die Einreise nach Australien und die Teilnahme am ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres zu ermöglichen. Doch Foto-Aufnahmen von Djokovic am Tag nach seinem angeblichen positiven PCR-Test werfen Fragen auf. Ungeachtet vieler Ungereimtheiten gingen seine Fans in Melbourne und in Serbien auf die Straße, um für ihren eigenwilligen Nationalhelden zu demonstrieren. (msc/mli/lgr/lde)