Seit über drei Monaten verschwundenSamira Semic (34) aus Kirchhain vermisst - Schwester: "Ich habe viele schlimme Vorstellungen"

von Romy Schiemann und Gizem Schumann

Wo ist Samira Semic aus Kirchhain in Hessen? Seit dem 28. Juli ist die schwangere Frau verschwunden. Die Polizei sucht noch immer nach der Vermissten. Ihre Familie ist in großer Sorge. Samiras Schwester hofft noch immer, dass die 34-Jährige wieder auftaucht. Ermittler können ein Verbrechen nicht mehr ausschließen.

Sohn von Samira Semic: "Tante Jenny, Mama ist weg!"

Jenny C. ist die Schwester von Samira Semic
Jenny C. funktioniert seit dem Verschwinden ihrer Schwester nur noch.
RTL

Am Tag ihres Verschwindens hatte Jenny C. noch mit ihrer Schwester über Whatsapp geschrieben – wie jeden Tag. „Guten Morgen“ und wie es ihr geht. Samira Semic hatte ihrer Schwester auch ein Foto von ihrem Babybauch geschickt. Jetzt wäre sie im 6. Monat schwanger. „Ich glaube nicht, dass sie abgehauen ist“, sagt Jenny C. im exklusiven RTL-Interview – im Video. „Sie würde ihren Sohn niemals alleine lassen.“ Denn Samira hat noch einen 12-jährigen Jungen zu Hause.

Er war derjenige, der die Schwester der Vermissten kontaktiert hatte. „Tante Jenny, Mama ist weg“, soll er ihr am Telefon gesagt haben. „Sie ist gestern weggegangen und hat gesagt, sie kommt gleich wieder. Und ist seitdem verschwunden.“ Ein Schock für die ganze Familie.

Die Polizei gehe von einem Tötungsdelikt aus. Die Mordkommission hatte Jenny C. drei Tage nach ihrem Verschwinden befragt. „Das war für mich eine Vollkatastrophe“, so die Betreuungskraft für Senioren im Interview. „Ich habe viele schlimme Vorstellungen, hoffe aber immer noch, dass es die glimpflichste Variante ist“, sagt die 38-Jährige. „Ich hoffe, dass sie irgendwo festgehalten wird und derjenige sie wieder freilassen wird.“ Das schlimmste wäre für sie, wenn das Handy klingeln würde und ihr eine schlimme Nachricht überbracht würde. Jeden Tag muss sie mit der Ungewissheit leben. Sie funktioniere nur noch – vor allem für ihre eigenen Kinder.

Wer ist der Vater des ungeborenen Kindes von Samira Semic?

Jenny C. im RTL-Interview
Jenny C. (38) im exklusiven RTL-Interview mit Reporterin Romy Schiemann.
RTL

Über den Vater des Ungeborenen ist wenig bekannt. Auch Jenny weiß nicht, um wen es sich hier handelt. Darüber habe Samira nichts erzählt – trotz ihres guten Kontakts. Offenbar war die Vermisste alleinstehend. „Es war ein konkreter Mann in Verdacht, der war wohl ein Nachbar von ihr. Das wurde aber relativ schnell wieder ausgeschlossen“, erzählt Jenny weiter. Auch soll die Schwester nichts darüber gewusst haben, dass Samira im Rotlichtmilieu tätig gewesen sein soll. „Davon hat sie mir nichts erzählt“, so die Betreuerin.

Über den Stand der Ermittlungen weiß die 38-Jährige wenig. Schon lange habe die Polizei ihr keine neuen Informationen mehr gegeben. „Ich würde mir wünschen, dass sie mich in gewissen Abständen auch mal anrufen und mir den Ermittlungsstand sagen“, meint Jenny. Jedes Mal, wenn sie selbst nachfrage, erfahre sie nichts Neues.

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Jenny C. sucht über Facebook nach vermisster Schwester

Vermisst Samira
Mit diesen Fotos sucht die Polizei nach Samira Semic aus Kirchhain.
Polizeipräsidium Mittelhessen

Deshalb hat Jenny eine Facebook-Seite eingerichtet. „Wo ist Samira?“ Viele Leute seien dort aktiv und würden bei der Suche nach der vermissten Schwangeren helfen. Die Schwester wünscht sich, dass sich die Vermisstenanzeige noch weiter verbreitet – in der Hoffnung, ihre Schwester so bald wie möglich wiederzufinden.

Bei Samira handelt es sich um eine 1,58 Meter große Frau mit langen schwarzen Haaren. Zuletzt soll sie eine schwarze Jacke und weiße Sneaker von Nike mit orangefarbenen Schnürsenkeln getragen haben. Besondere Merkmale: Piercings auf der linken Seite der Nase und am rechten Mundwinkel ober- und unterhalb der Lippen. Außerdem hat sie am rechten Bein ein großes Tattoo.