Jugendliche bleibt erst mal dortPolizei findet Schwangere Jennifer (17) aus Bühl in Bremen

Schon zweimal verschwand Jennifer (17) mit ihrem Freund Sadegh (20), lange galt die Jugendliche als vermisst. Über Monate hinweg durchlebten ihre Eltern Tage und Nächte voller Ungewissheit. Letzte Woche die langersehnte Nachricht: Die Polizei fand die 17-Jährige schwanger bei Sadegh in Bremen. Jetzt sagen ihre Eltern Dimitri (42) und Natalie M. (43): Wenn Jennifer bei ihrem Freund leben will, akzeptieren wir das. Aber sie hoffen, dass ihre Tochter irgendwann nach Hause zurückkehrt. "Unsere Türen und unsere Herzen sind immer offen", sagt Natalie im RTL-Interview. Die emotionalen Worte des Vaters an Jennifer sehen Sie im Video.

Eltern aus Bühl appellierten an Jennifer

Im Juli 2020 tauchte Jennifer, die aus Bühl (Baden-Württemberg) stammt, mit Sadegh zum ersten Mal ab und wurde erst am 18. Dezember in Bremen gefunden. Sie kam dort in eine Jugendeinrichtung, doch blieb nur kurz: Am Tag vor Heiligabend flüchtete Jenny erneut. Fünf Wochen später appellierten ihre Eltern über RTL an ihre Tochter, sich nicht weiter zu verstecken. "Bitte wach auf, ich flehe dich an", rief Natalie M. der 17-Jährigen zu.

Vater Dimitri konnte Jennifers Babybauch anfassen

Eltern von Jennifer aus Bühl
Jennifers Eltern hoffen, dass ihre Tochter zu ihnen zurückkehrt.
RTL

Am 2. Februar sahen Nachbarn, wie Jenny mit Sadegh und dessen Vater eine Wohnung in Bremen verließ und gaben Jennifers Eltern Bescheid, wie Dimitri berichtet. "Daraufhin haben wir die Polizei informiert", erzählt der 42-Jährige. Dimitri machte sich noch in der Nacht gemeinsam mit Jennifers Onkel auf nach Bremen und traf seine Tochter am nächsten Tag in der Wohnung von Sadeghs Vater. Er habe ihren Babybauch anfassen und sie umarmen dürfen, erzählt Dimitri über das Wiedersehen. Zunächst hatten er und seine Frau angezweifelt, dass Jenny schwanger ist. Nun haben die Eltern Gewissheit.

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Telefonnummern mit Tochter Jenny getauscht

Alles sei sehr emotional gewesen. Er gab seiner Tochter die Karte seiner Krankenversicherung, damit die Schwangere zu den Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt gehen kann. "Dann haben wir unsere Telefonnummern ausgetauscht, um in Kontakt bleiben zu können", erzählt Dimitri. Sadegh sei in einem Nebenzimmer gewesen und habe das Gespräch vermutlich mitbekommen.

"Wir stehen hinter unserer Tochter"

Vermisste Jennifer M.
Jennifer M. aus Bühl war zweimal verschwunden.
Polizeipräsidium Offenburg

Eigentlich hätten sie sich gewünscht, dass Jennifer erst eine Ausbildung macht und erst dann Kinder kriegt, berichtet Dimitri. Aber er und seine Frau akzeptieren Jennifers Entscheidung. "Wir stehen hinter unserer Tochter und möchten sie in der schwierigen Zeit unterstützen."

Dass sie ihre Tochter bei ihrem Freund leben lassen, nennt Natalie "die wahrscheinlich die schwierigste Entscheidung meines Lebens". Und fügt an: "Ich hoffe nur, dass wir das nicht irgendwann bereuen. Ich habe immer noch große Sorge um mein Kind."

Kein Happy End, aber ein Hoffnungsschimmer

Jennifer ist derzeit in einem Jugendheim untergebracht. Ob sie dort bleibt oder bei Sadegh wohnen wird, muss nun das Jugendamt in Bremen entscheiden, sagt Dimitri.

Kein Happy End für Jennifers Eltern. Aber sie haben die Hoffnung, dass sie mit ihrer Tochter in Kontakt bleiben und Jenny eines Tages wieder bei ihnen leben möchte.