Lehrer bemerken sein Fehlen erst, als es zu spät ist

Entsetzte Mutter klagt an: Junge (14) auf Klassenfahrt in Zug vergessen

Ein fahrender ICE Zug durch eine Wiese. Im Hintergrund ist Wald und blauer Himmel.
Der Junge saß noch im Zug als seine Klasse längst ausgestiegen war (Symbolbild)

Diese Klassenfahrt endet gar nicht klasse!
Nach ihrer Hamburg-Reise kommen 25 Schüler wieder zusammen in Wolfsburg an. Nur einer ist nicht dabei – wurde der 14-Jährige im Zug vergessen?

Die Lehrkräfte bemerken zu spät, dass der Junge fehlt

Denn einer der Schüler, ein 14-jähriger Junge, ist auf der Rückfahrt von Hamburg nach Wolfsburg im Zug vergessen worden. Zuerst hatte die Wolfsburger Allgemeine Zeitung darüber berichtet.

Demnach meldet sich jetzt die Mutter des Jungen rund vier Monate nach dem Vorfall aus dem Mai zu Wort. Sie sagt, er sei im Zug eingeschlafen und habe deshalb verpasst, in Uelzen mit den anderen umzusteigen. Der Zug sei so voll gewesen, dass sich der Junge einen Platz etwas entfernt von seinen Klassenkameraden gesucht habe. Den beiden Lehrkräften sei zunächst nicht aufgefallen, dass der Junge am Bahnhof in Uelzen nicht mit ausgestiegen war. Erst, als es schon zu spät und der Zug bereits weitergefahren war.

Die Mutter fühle sich laut Bericht von der Klassenlehrerin und der Schulleitung der Hoffmann-von-Fallersleben-Realschule in Wolfsburg schlecht behandelt. Auch zwei Wochen später habe sie noch auf eine Entschuldigung gewartet.

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Eine Lehrerin schlägt vor, dass Junge allein weiterfährt

Die Schule weist die Kritik zurück: „Die Kollegen haben alle Schüler über die Fahrt und die Herausforderungen vorbildlich informiert. Die Schüler wussten, wann und wo sie umsteigen müssen. Die Information während der Zugfahrt war über einen Messenger gegeben“, heißt es in einem Statement an RTL. „Man kann von einem Schüler der 8. Klasse erwarten, dass er sich an die Vorgaben der Lehrkräfte hält und darauf achtet, dass er die Gruppe nicht verliert.“

Dass der Junge fehlte, sei sehr schnell entdeckt worden und „der Kontakt sowohl zum Schüler als auch zur Mutter hergestellt“, so die Schule. „Leider hatte sich der Zug mit dem Schüler schon wieder in Bewegung gesetzt. Auch im Anschluss daran wurden dem Schüler und der Mutter Hilfestellungen seitens der Klassenlehrer in Form von Anrufen und aktuellen Fahrplänen angeboten und auch gegeben.“ Eine Lehrerin soll laut Medienberichten vorgeschlagen haben, dass der Junge allein weiterfährt, wollte ihm ein Ticket und den Fahrplan auf sein Handy schicken.

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Die Mutter holt ihren Sohn selbst ab

Die Mutter des 14-Jährigen sei aber lieber selbst zum Bahnhof Celle gefahren, wo sich ihr Sohn mittlerweile befunden hat, um ihn abzuholen. Die Schule weiter: „Dass sich jetzt die Mutter des Jungen vier Monate nach der Fahrt an die Medien wendet und nachdem sie sich geweigert hat, mit uns ein persönliches klärendes Gespräch in der Schule zu führen, lässt Fragen offen.“ Der Junge geht laut seiner Mutter mittlerweile auf eine andere Schule.

Dass es doch noch zu einer Aussprache kommt – dieser Zug ist wohl leider abgefahren… (sis)