Das sollten betroffenen Eltern tun
Schock-Bericht: Masken und Lockdowns haben Kinderentwicklung geschadet

Kleinkinder und Kinder lernen durch Anschauen und Nachahmen. Für das Verstehen von Mimik und Gefühlen sowie für das Erlernen von Sprache ist es wichtig, dass die Gesichter der Erwachsenen ganz zu sehen sind. Das war lange Zeit nicht der Fall: Auch die Kita-Erzieher mussten Masken tragen. In Großbritannien berichtet nun eine Schulbehörde über massive Probleme, die dadurch ausgelöst wurden. Die Berliner Logopädin Kathleen König bestätigt diese Beobachtungen – und rät betroffenen Eltern zu mehr Selbstvertrauen.
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Mangelndes Selbstvertrauen und kein Vertrauen in Gruppenaktivitäten
Die britische Schulaufsichtsbehörde Ofsted stellt in einem aktuellen Bericht fest: Die Corona-Pandemie hat sich negativ auf die Kommunikation und Sprachentwicklung von Kindern ausgewirkt. Auch die soziale und emotionale Entwicklung habe sich in den vergangenen zwei Jahren verschlechtert - vor allem mangelndes Selbstvertrauen wird beobachtet. Eine verminderte soziale Interaktion und Verzögerungen in der Sprachentwicklung der Kinder hätten ebenso dafür gesorgt, dass sie sich insgesamt schwerer tun, mit anderen Kindern in Kontakt zu kommen, denn vielen Kindern fehle jetzt das Vertrauen in Gruppenaktivitäten.
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Babys haben Schwierigkeiten, Gesichtsausdrücke zu reagieren
Einige Träger und Anbieter waren laut dem Bericht der Meinung, dass das Tragen von Gesichtsmasken weiterhin negative Auswirkungen auf die Kommunikations- und Sprachfähigkeiten der Kinder habe. „Kinder, die 2 Jahre alt werden, sind ihr ganzes Leben lang von Erwachsenen umgeben, die Masken tragen, und können daher Lippenbewegungen oder Mundformen nicht so regelmäßig sehen“, so der Bericht. „Einige Babys haben Schwierigkeiten, auf einfache Gesichtsausdrücke zu reagieren, was möglicherweise auf den reduzierten Kontakt und die Interaktion mit anderen während der Pandemie zurückzuführen ist.“
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Therapeutin bestätigt Beobachtungen
Den Ofsted-Bericht kann die Berliner Logopädin Kathleen König aus ihrer Praxiserfahrung bestätigen. Dazu seien auch Probleme mit vermehrten Trennungen von Eltern gekommen – insgesamt habe sich ein Bild der Verunsicherung bei Eltern und Kindern gezeigt. „Seit der Corona-Zeit nennen die Kinder eine Spritze ‘Impfung’ und zeichnen nicht mehr einen Ball, sondern das Coronavirus, das ist so symbolisch dafür“, sagt die Logopädin uns.
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Allgemein habe sie und ihre Team-Kollegen beobachtet, dass die Eltern in der Corona-Zeit mit anderen Themen kamen, dass sie mehr Beratung brauchten und dass die Kinder belasteter waren.
Was können betroffene Eltern jetzt tun?
Die Wartelisten bei Logopäden sind eh schon lange – und sie sind jetzt nicht kürzer geworden. Was können betroffene Eltern jetzt tun? „Eltern sollten mehr darauf vertrauen, dass das Leben und die Entwicklung ihres Kindes sowieso nach vorne geht“, sagt die Expertin – ein kindliches Gehirn ist für das Lernen gemacht und kann Rückstände wieder aufholen. „Zu viele Therapien zu machen, ist ja immer auch eine Botschaft, sowohl an die Eltern als auch an das Kind“, erklärt König uns, „jede nicht gemachte Therapie ist das beste.“
Was man machen könne, sei dem Thema eine Bedeutung zu geben – und auf keinen Fall so tun, als sei es nicht da. „Es ist vielleicht eine Unterbrechung oder ein Riss in der Biografie – aber ich vertraue darauf: Das Leben wird es organisieren.“
Elternkompetenz wieder aufbauen und fördern
Dazu sei es wichtig, die Elternkompetenz wieder zu fördern, das elterliche Selbstvertrauen zu fördern und ihnen in der Verunsicherung wieder den Zugang zu ihrer Elternintuition zu geben. „Elternkompetenz heißt dabei nicht, es besser zu wissen, sondern es geht darum, die vorhandenen Kräfte und Ressourcen auszubauen – das ist wirklich wichtig“, sagt die Therapeutin, „da hätte ich mir gewünscht, dass die Eltern aufgefangen werden, denn das multipliziert sich ganz einfach auf die Kinder.“
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