RTL/ntv Frühstart
Ministerpräsident Günther: Krankheitswelle ist "Preis für Corona-Vorsicht"
Eine riesige Krankheitswelle rollt gerade durchs Land, in den Krankenhäusern liegen viele Menschen mit Grippe oder Virenerkrankungen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther macht dafür jetzt auch die harten Corona-Maßnahmen der vergangenen Zeit verantwortlich.
Schwierige Lage in den Kliniken
Durch Maskenpflichten und andere Einschränkungen in den letzten Jahren habe man in diesem Winter bei anderen Atemwegserkrankungen schwierigere Verläufe, so CDU-Politiker Günther im RTL/ntv „Frühstart“. „Das ist der Preis, den wir auch ein bisschen zu zahlen haben aus den letzten drei Jahren extremer Vorsicht.“ Er hoffe allerdings, dass sich die Lage in den kommenden Wintern entspanne werde.
Günther verteidigte die Lockerungen von Corona-Maßnahmen in Schleswig-Holstein mitten in eine Welle von Atemwegserkrankungen hinein. Natürlich müsse man sorgsam auf die aktuelle Lage achten, die spezielle Corona-Situation aber sei derzeit „absolut beherrschbar“. In den Krankenhäusern seien derzeit nur noch drei Prozent der Fälle auf Corona zurückzuführen. Zudem gebe es eine hohe Impfquote und Immunisierung. „Von daher sind die Maßnahmen, die wir jetzt hier in Schleswig-Holstein auch treffen, absolut verantwortbar.“
Wackelt der Atomausstieg doch wieder?
Günther meldete sich auch in der Debatte um Atomkraftwerke zu Wort. Zuletzt hatte die FDP angeregt, noch einmal über längere Laufzeiten nachzudenken. Das fordert jetzt auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident. „Ich habe das schon vorher für falsch gehalten, das jetzt zu begrenzen auf den April.“
Es dürfe im Moment nicht um Ideologie gehen, so CDU-Politiker Günther. „Von daher halte ich es schon für richtig, den Streckbetrieb weiter zu verlängern, um wirklich nichts auszuschließen und auch den Winter 2023/24 wirklich gut zu überstehen.“ Die Laufzeiten zumindest der letzten drei AKW müssten um einige Monate und auf jeden Fall über den nächsten Winter hinaus ausgedehnt werden.
Unsicherheit im nächsten Winter
Hintergrund von Günthers Forderung: Er ist besorgt über die Gasversorgung im nächsten Winter. Wenn andere Energieträger fehlen, wird Gas häufig zur Stromerzeugung genutzt. „In der Tat ist der Winter 2023/24 der problematischere“, sagt der Ministerpräsident. Es fehle noch „ein bisschen“ an Vorbereitung.
Die Gasversorgung für den laufenden Winter hält Günther dagegen für gesichert. „Ich bin davon überzeugt, dass es reichen wird.“ Es sei ein gutes Zeichen, dass die Speicher zu fast 100 Prozent gefüllt gewesen seien. Zuletzt allerdings habe es eine sehr kalte Phase gegeben. „Ich hoffe, dass das viele Menschen daran erinnert hat, dass das Ziel, 20 Prozent Gas einzusparen, schon ein wichtiges auch in diesem Winter ist.“
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