"Wir müssen uns wieder in die Verantwortung nehmen"

Nach Mord an Luise (12): Janine Kunze hat eine klare Forderung

Janine Kunze bei sternTV am Sonntag
Schauspielerin Janine Kunze (49) beschäftigt das Thema "wachsende Gewaltbereitschaft bei Kindern" und hat eine klare Forderung.
RTL/sternTV am Sonntag

Schauspielerin Janine Kunze hat ein großes Anliegen. Denn wie viele Menschen, beschäftigt auch die 49-Jährige der Fall der getöteten Luise aus Freudenberg und die vermeintlich wachsende Gewaltbereitschaft bei Kindern. In der Sendung „SternTV am Sonntag“ hat sie ihren Standpunkt klargemacht und fordert: „Wir sollten endlich darüber nachdenken, wie wir diese Kinder und Jugendlichen auffangen können.“ Denn sie sieht die Verantwortung bei den Erwachsenen.

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„Die Kinder sind nicht mehr in der Lage, ihre Emotionen und Gefühle in den Griff zu bekommen"

„Wie können wir als Gemeinschaft und Gesellschaft den Kindern wieder eine Hand bieten?“ Diese Frage stellt sich Janine Kunze in der Diskussionsrunde. Denn die Schauspielerin und Aktivistin glaubt, dass sich viele Kinder durch Corona und auch durch die falsche Nutzung und den intensiven medialen Umgang alleine gelassen fühlen. „Die Kinder sind nicht mehr in der Lage, ihre Emotionen und Gefühle in den Griff zu bekommen – genau das ist der Punkt und genau da müssen wir ansetzen, gemeinschaftlich“, fordert die 49-Jährige.

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Janine Kunze ist selbst dreifache Mutter und kennt die täglichen Herausforderungen aus eigener Erfahrung. „Dieses Medium hat so einen Schaden angerichtet. Ich weiß, wie schwierig das ist, tagtäglich diesen Kampf zu gehen, darauf zu achten, wie konsumieren meine Kinder diese ganzen Medien und ihnen auch Vorschriften zu machen. Das ist kein Spaziergang“, gibt sie offen zu.

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Kinder müssen wieder lernen ihre Gefühle und Emotionen zu verstehen

Eine Lösung in der Verschärfung bestehender Gesetze zu suchen, hält sie für falsch. „Unser aller Ansatz und Anspruch sollte es nicht sein, Gesetze dahingehend zu verändern, dass Kinder früher und härter bestraft werden, sondern dafür Sorge zu tragen, dass so schreckliche Taten verhindert werden“, schreibt sie auf ihrem Instagram-Account.

Dabei sieht sie die Gesellschaft und menschliche Gemeinschaft in der Verantwortung. Die Entwicklung der kognitiven Eigenschaften der Kinder seien durch falschen und zu intensiven medialen Umgang auf der Strecke geblieben. Das sei auch wissenschaftlich bewiesen. Und genau das will die 49-Jährige stoppen. Dafür sei es notwendig, dass Kinder wieder lernen, ihre Gefühle und Emotionen zu verstehen, „sie richtig zu deuten und anzunehmen, schlechte in gute umzuwandeln“, so Kunze. Damit dürfe man sie jedoch nicht alleine lassen.

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So plädiert die Mutter von drei Kindern bei RTL für entsprechende Schulfächer wie Umgang mit Medien und auch Empathie. Trotz der Schwierigkeiten und Herausforderungen zeigt sich Janine Kunze optimistisch und schreibt: „Wir schaffen das!!!“

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Aggressionen, Gewalt und auch psychische Probleme haben zugenommen

Experten sind sich einig, dass sowohl Aggressionen, Gewalt und auch psychische Probleme seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen haben. Laut "stern TV" hat es allein in Nordrhein-Westfalen im vergangenen Jahr 21.000 Tatverdächtige unter 14 Jahren gegeben. 3.426 Kinder unter 14 Jahren haben Körperverletzung begangen. 2022 ist die Zahl auf 5.477 Fälle gestiegen. (kko)