Gasleck durch Sabotage

Schwedische Küstenwache meldet viertes Leck an Nord-Stream Pipelines

HANDOUT - 27.09.2022, Schweden, -: Das Nord Stream 1-Gasleck in der Ostsee, fotografiert aus einem Flugzeug der schwedischen Küstenwache. Die Europäische Union hält Sabotage als Ursache für die Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 für wahrscheinlich und hat mit Gegenmaßnahmen gedroht. Foto: Swedish Coast Guard/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Aufsteigendes Methan aus den Lecks der Nord Stream Pipelines in der Ostsee.
vco, dpa, -

Drei Gaslecks in über 50 Metern Meerestiefe sorgen seit Anfang der Woche für Spekulationen. Mittlerweile gehen die meisten Experten von einer gezielten Sabotage an den zwei Nord-Stream Gaspipelines in der Ostsee aus. Die schwedische Küstenwache hat nach eigenen Angaben nun auch noch ein viertes Gasleck entdeckt.
Lese-Tipp: Lecks an Nordstream Pipelines: Wer hat die Pipelines gesprengt - und wie?

Viertes Leck entdeckt

Schwedens Küstenwache hat nach eigenen Angaben ein viertes Gasleck an den beschädigten Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee entdeckt. Das Loch sei ebenfalls diese Woche gefunden worden, zitierte die Zeitung "Svenska Dagbladet" am Donnerstag einen Sprecher der Küstenwache. An den russischen Nord-Stream-Pipelines waren Anfang der Woche innerhalb kurzer Zeit in dänischen und schwedischen Gewässern zunächst drei Lecks entdeckt worden. Die genaue Ursache ist unklar. Westliche Sicherheitsexperten gehen aber von Sabotage aus.

Umweltbundesamt: Lecks führen zu großen Klimaschäden

Auch das Umweltbundesamt ist besorgt über das aus den Lecks austretende Methan. Nach Berechnungen der Behörde führen die Schäden zu etwa 7,5 Millionen Tonnen an sogenannten CO2-Äquivalenten. Das entspreche etwa einem Prozent der deutschen Jahres-Gesamtemissionen, teilte das UBA am Mittwoch mit. Die Berechnung stütze sich auf geschätzte Informationen zu Füllzustand und Volumen der beiden Pipelines.

Das UBA geht davon aus, dass durch die Lecks 0,3 Millionen Tonnen Methan in die Atmosphäre gelangen werden. Die Deutsche Umwelthilfe forderte die Betreiber der Nord Stream-Pipelines und die deutschen Aufsichtsbehörden auf, das verbleibende Gas aus allen Strängen der Ostsee-Pipelines unverzüglich abzupumpen. „Die Lecks sind ein Superemitter-Event von unvorstellbarem Ausmaß“, sagte Bundesgeschäftsführer Sascha Müller-Kraenner in einer Mitteilung.

Auch Bundesumweltministern Steffi Lemke hatte sich im RTL/ntv-Frühstart besorgt über die“extreme Klimawirksamkeit“ des austretenden Methangases gezeigt. Das ganze Interview sehen Sie im Video.

(khe/mit rtrs/dpa)

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Wir möchten von Ihnen wissen:

Politik & Wirtschaftsnews, Service und Interviews finden Sie hier in der Videoplaylist

Playlist 50 Videos

Spannende Dokus und mehr

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem zur aktuellen politischen Lage: „Krieg in der Ukraine – So hilft Deutschland“ und „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.