Kratzt das nicht?
Sabine Staab macht Schmuck aus Pferdehaaren

Halsketten, Ohrringe und Colliers aus Silber und Gold kennt so ziemlich jeder. Die beliebten Schmuckstücke gibt es aber auch aus: Pferdeschweifhaaren! Eine Uhrmacherin aus Hude hatte die ungewöhnliche Idee – wir zeigen, wie der Schmuck am Ende aussieht.
So wird Pferdehaar schön weich

„Das muss richtig sauber sein!“ Sabine Staab begutachtet ein Bündel Pferdeschweifhaare. Sorgfältig wäscht sie den Schmutz aus den Strähnen, damit die Pferdehaare schön weich werden. Dafür nutzt Sabine ganz normales Shampoo. „Wenn man wirklich alle alten Substanzen wie Talg raus hat, dann kommt auch der Eigenglanz des Pferdehaares zum Vorschein“, erklärt die 57-Jährige im Gespräch mit RTL. Außerdem kratze das Pferdehaar dann nicht mehr.
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Pferdehaarschmuck als Hochzeitscollier

Sabine Staab ist eigentlich Uhrmachermeisterin. Als ihre geliebte Haflingerstute Freya stirbt, bewahrt sie eine Schweifsträhne als Erinnerung auf. „Da wollte ich eigentlich etwas draus machen“, erzählt Sabine. „Aber da waren die Emotionen zu groß.“ Erst als eine Freundin von Sabine heiratet und eine Zierde für ihr Hochzeitskleid sucht, kommt Sabine auf die Idee, Schmuck aus Pferdehaaren anzufertigen: „Meine Freundin hatte einen wunderschönen Schimmel. Aus einigen Haaren hab ich ein Hochzeitscollier entworfen und fertiggemacht und ihr dann geschenkt."
Schmuck aus Pferdehaaren ist beliebt
Nach der Hochzeit folgen die ersten Anfragen. Und es werden immer mehr. Mittlerweile betreibt Sabine die Herstellung von Pferdehaar-Schmuck als Nebengewerbe. „Pferdehaare sind oft ungleichmäßig gewachsen und dann sind so Knoten drin“, erklärt die 57-Jährige. „Die Knoten zieh ich raus. Wenn man dann ein Stück gleichmäßig lange Pferdehaare hat, kann man da sehr schön mit arbeiten.“
Eine Kundin, die ein Armband mit Haaren ihres Hengstes bei der Uhrmacherin fertigen lassen hat, erklärt im Gespräch mit RTL: „Ich habe ja auch ein paar Tattoos und ein paar andere Schmuckstücke und eigentlich hat alles ein Symbol für mich und da passt das gut dazu."
So wie Tessa Renner geht es den meisten Kundinnen: Sie wollen ihr Pferd immer ganz nah bei sich haben. Auch Sabine Staab hat mittlerweile doch noch ein Armband aus den Haaren ihrer verstorbenen Stute gefertigt. Und das hütet sie jetzt wie einen kleinen Schatz...
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