Neue Gespräche geplant

Russland bereitet Offensiven auf mehrere Städte in der Ukraine vor

HUB 21zu9 - Panzer
Russische Truppen bereiten in der Ukraine offenbar mehrere Offensiven vor.

Das russische Militär in der Ukraine bereitet nach ukrainischen Angaben Offensiven auf mehrere Städte vor. Am 19. Tag der russischen Invasion sind zugleich weitere Verhandlungen in einem Online-Format geplant. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordert erneut eine Flugverbotszone über seinem Land.
Lese-Tipp: Alle aktuellen Informationen rund um den Angriff auf die Ukraine finden Sie jederzeit im Liveticker

Selenskyj fordert erneut Flugverbotszone

 KYIV, UKRAINE - MARCH 11, 2022 - President of Ukraine Volodymyr Zelenskyy is pictured during his regular address to the nation, Kyiv, capital of Ukraine. The head of state said that everyone was gaining glory for Ukraine in his or her place. The custom-size photo is courtesy of the press service of the Office of the President of Ukraine. Address of Ukrainian President Volodymyr Zelenskyy Copyright: xUKRINFORMx
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
www.imago-images.de, IMAGO/Ukrinform, IMAGO/UKRINFORM

Laut des ukrainischen Generalstabs bereiten russische Truppen im Land mehrere Offensiven vor. Dafür versuchten die Einheiten, sich an bisher von ihnen eingenommenen Punkten festzusetzen, Nachschub zu sichern und sich neu zu gruppieren. Sobald dies geschehen sei, erwarte man neue Angriffe etwa auf die Städte Charkiw im Osten, Sumy im Nordosten oder auch den Kiewer Vorort Browari.

Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes konzentriere sich Russland vor allem auf den Vormarsch in Richtung Sjewjerodonetsk. Moskau hatte mitgeteilt, dass Kämpfer der prorussischen Separatisten den östlichen und südlichen Teil der Stadt mit 100.000 Einwohnern blockiert hätten. Die Angaben waren nicht unabhängig zu überprüfen.

"Wir werden alle dunklen Tage überleben, weil wir zusammenhalten"

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief den Westen erneut auf, den Luftraum über der Ukraine zu schließen. "Wenn Sie das nicht tun, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis russische Raketen auf Ihre Gebiete fallen", sagte er in einer Videoansprache.

Die Nato lehnt eine Flugverbotszone ab, um nicht in einen direkten Konflikt mit Russland verwickelt zu werden. Die Ukraine gehe durch die schwerste Bewährungsprobe ihrer Geschichte, sagte Selenskyj. Russische Raketen und Bomben hätten am Sonntag vom Westen bis zum Osten das Land getroffen.

Beim Angriff auf einen Truppenübungsplatz an der Grenze zu Polen wurden 35 Menschen getötet und 134 verletzt. Selenskyj versuchte, den Bürgern Mut zuzusprechen. "Wir werden alle dunklen Tage überleben, weil wir zusammenhalten."

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Russland bombardiert Gesundheitseinrichtungen

11.03.2022, Ukraine, Mariupol: Anastasia Erashova sitzt weinend auf dem Boden im Flur eines Krankenhauses in Mariupol, und umarmt eines ihrer Kinder. Zwei ihrer drei Kinder wurden während des Beschusses der Stadt getötet. Foto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Anastasia E. sitzt mit einem ihrer Kinder weinend auf dem Boden im Flur eines Krankenhauses in Mariupol,. Zwei ihrer drei Kinder wurden während des Beschusses der Stadt getötet.
XBP mbu pat, dpa, Evgeniy Maloletka

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden in der Ukraine nach Angaben aus Kiew sieben Krankenhäuser irreparabel zerstört. Die Kliniken müssten nach russischem Beschuss ganz neu aufgebaut werden, sagte Gesundheitsminister Wiktor Ljaschko. Mehr als 100 weitere Gesundheitseinrichtungen seien beschädigt worden.

Besonderes Entsetzen hatte vor einigen Tagen ein russischer Angriff auf eine Geburtsklinik in der Hafenstadt Mariupol ausgelöst. Moskau behauptete, das Gebäude sei von ukrainischen Kämpfern genutzt worden. Von ukrainischer wie auch von UN-Seite jedoch hieß es, dass es sich um eine funktionierende Geburtsklinik gehandelt habe.

Kreml-Sprecher schließt Putin-Selenskyj-Treffen nicht aus

ARCHIV - 27.04.2021, Ukraine, Tschernobyl: Ein Schutzbau bedeckt den explodierten Reaktor im Kernkraftwerk Tschernobyl. Russische und ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am Donnerstag (24.02.2022) auch Gefechte in der Nähe des ehemaligen Atomkraftwerks Tschernobyl. Foto: Efrem Lukatsky/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist laut ukrainischen Angaben wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen.
EL lix nwi wst, dpa, Efrem Lukatsky

US-Medienberichten zufolge hat Russland nach Angaben von Vertretern der US-Regierung China nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine um militärische und wirtschaftliche Hilfe gebeten. Die nicht namentlich genannten Regierungsvertreter machten demnach keine Angaben dazu, welche Waffen oder Munition Moskau sich von Peking erhoffte.

Das ehemalige Atomkraftwerk Tschernobyl ist ukrainischen Angaben zufolge wieder vollständig an die Stromversorgung angeschlossen. Den „Atomwissenschaftlern und Elektrikern“ sei es „gelungen, die Stromversorgung des von den russischen Besatzern beschlagnahmten Kernkraftwerks Tschernobyl wiederherzustellen“, teilte der ukrainische Betreiber Enerhoatom mit. Damit liefen die Kühlsysteme des Lagers für abgebrannten Kernbrennstoff nun wieder normal und nicht länger nur über eine Notstromversorgung.

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Heute wollen Unterhändler der Ukraine und Russlands in einem Online-Format miteinander sprechen. Zuletzt hatten sich Vertreter der Delegationen zurückhaltend optimistisch zu den Verhandlungen geäußert. Kremlsprecher Dmitri Peskow schloss ein Treffen von Russlands Präsident Wladimir Putin mit Selenskyj nicht aus. (uvo, mit dpa)