20. Januar 2021 - 16:19 Uhr
Gehört Russlands Präsident Putin ein Milliarden-Palast?
Was ist dran an Wladimir Putins protzigem Palast, den das Staatsoberhaupt Russlands sich angeblich hat hinstellen lassen. Für schlappe 1,1 Milliarden Euro. "Unsinn", sagt der Kreml über die angebliche Enthüllung des Oppositionellen Alexej Nawalny. Dessen Anti-Korruptions-Organisation veröffentlichte ein Youtube-Video, das innerhalb eines Tages bereits über 23 Millionen Mal (Stand: 20. Januar, 15 Uhr) geklickt wurde.
Putins eiskalte Reaktion

Putin selbst reagierte cool auf die Nachricht, nämlich gar nicht. Er ließ sich am Tage des orthodoxen Dreikönigsfestes beim Eisbaden fotografieren, vor einem Kreuz aus Eis. Brrr! Der Staatschef ist bekannt für seine Foto-Inszenierungen, die er seit Jahren zelebriert und die ihn mal mit exotischen Tieren, mal bei besonders männlichen Unternehmungen und immer als starken Kerl zeigen. Mehr dazu – in unserem Video!
„Ein Palast für Putin. Die Geschichte der größten Bestechung“

Zurück zum Video: "Ein Palast für Putin. Die Geschichte der größten Bestechung" heißt der knapp zweistündige Beitrag. Darin werden anhand von Dokumenten die verschleierten Besitzverhältnisse zu dem größten Privatanwesen in Russland nachgezeichnet.
Das prunkvolle Anwesen mit mehr als 17.500 Quadratmetern Fläche liegt direkt an der Schwarzmeerküste bei der Stadt Gelendschik in der Region Krasnodar. Den Recherchen zufolge waren zeitweise "kleine Beamte" aus der Präsidialverwaltung als Eigentümer eingetragen. Offiziell hat sich bisher niemand als Besitzer zu erkennen gegeben.
Putins angeblicher Palast soll auch ein Theater und eine Waffenkammer haben
Das Grundstück mit dem Palast im italienischen Design ist fast 40 Mal so groß wie Monaco, heißt es. Die Kosten sollen bei rund 1,3 Milliarden Euro liegen. In dem Video ist zu sehen, dass zur Anlage unter anderem auch ein Hubschrauberlandeplatz, eine Kirche, eine unterirdische Eisarena und eine Orangerie gehören. Im Palast gebe es auch ein Theater, Saunen und eine Waffenkammer mit Kalaschnikow-Sturmgewehren.
Nach Darstellung Nawalnys, der den Film vor seiner Festnahme teils in Deutschland produziert hatte, handelt es sich um den größten Korruptionsskandal der russischen Geschichte. Für den Bau seien Dutzende Hektar Wald gerodet sowie die einzigartige Küstenlandschaft zerstört worden.
Nawalny direkt nach Rückkehr verhaftet
Regierungsgegner Nawalny war am Sonntag nach seiner Rückkehr in Moskau festgenommen worden. Er hatte sich zuvor fünf Monate lang in Deutschland von einem Anschlag mit dem als Chemiewaffe verbotenen Nervengift Nowitschok erholt. Nawalny sieht ein "Killerkommando" des Inlandsgeheimdienstes FSB unter Putins Befehl hinter dem Attentat vom 20. August. Putin und der FSB weisen die Anschuldigungen zurück.
Wladmir Putin liebt die Inszenierung als Macho





