Video hält emotionale Szenen fest
Rührend: Reporterin entdeckt überraschend ihren Onkel, als er ein Flüchtlingsschiff verlässt
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Von Ulrich Vonstein
Berührende Szenen im saudi-arabischen Dschidda: Als Reporterin Yousra Elbagir über sudanesische Flüchtlinge berichtet, entdeckt sie plötzlich ihren Onkel unter den Ankommenden. Sofort eilt sie zu ihm, beide fallen sich sichtlich und hörbar bewegt in die Arme. Weder Nichte noch Onkel wussten von der Anwesenheit des beziehungsweise der anderen. Die Bilder können Sie im Video sehen.
„Eines Tages werden wir alle zusammen im Sudan sein, so Gott will“
Yousra Elbagir ist für den britischen Sender Sky in der Hafenstadt am Roten Meer. Dschidda ist eine von vielen Städten, in denen derzeit Menschen ankommen, die vor den chaotischen Zuständen im Sudan flüchten.
Die Reporterin steht am Kai, spricht mit Ankömmlingen. Plötzlich sagt sie: „Da ist mein Onkel, da ist mein Onkel“ und bahnt sich einen Weg durch die Menschen. Die beiden fallen sich in die Arme, herzen und küssen sich. Tränen der Freude und Erleichterung fließen. „Wie geht es dir?“ „Gut“. „Gott segne dich!“
Dann sagt sie: „Ich wusste nicht, dass du hierhergekommen bist.“ Ihr Onkel antwortet: „Wir sind gestern gegangen, Gott sei Dank.“ Dann erklärt er: „Ich kann nicht sprechen. Ich bin müde.“ Elbagir sagt, sie werde ihre Mutter informieren. „Eines Tages werden wir alle zusammen im Sudan sein, so Gott will“, mit diesen hoffnungsvollen Worten beendet sie den emotionalen Moment.
Sudan versinkt seit Jahren im Chaos
Der Sudan versinkt seit Jahren in einem Chaos aus Bürgerkrieg, blutigen Auseinandersetzungen, Armut und Hungersnot. Seit Mitte April tobt ein Machtkampf zwischen der Armee und einer Milizen-Gruppe. Hunderte Menschen wurden getötet, Tausende verwundet. Krankenhäuser wurden zerstört, die Verteilung von Lebensmitteln ist eingeschränkt. Ein Drittel der 46 Millionen Einwohner ist auf humanitäre Hilfe angewiesen.
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Viele Staaten, darunter auch Deutschland, haben ihre Bürger aus dem Sudan ausgeflogen. Auch Tausende Einheimische verlassen das Land, um dem Chaos zu entkommen. So wie der Onkel von Yousra Elbagir, der als Chirurg in seiner Heimat tätig war.