RTL/ntv-Trendbarometer
Das Kabinett verliert durch die Bank an Vertrauen – aber es gibt EINE Ausnahme!
Ein furchtbarer Krieg, eine gigantische Inflation und eine dramatische Energiekrise – mit einem solchen Krisenjahr hatte die Ampelregierung sicher nicht gerechnet, als sie vor einem Jahr ins Amt kam. Haben sie sich gut geschlagen? Ein Großteil der Bevölkerung findet das offenbar nicht: Die einzelnen Kabinettsmitglieder stürzen im Ansehen der Bürger ab und verlieren drastisch an Vertrauen. Bis auf eine Ausnahme!
Sind die Minister und Ministerinnen für ihr Amt geeignet?

Nach der Ernennung des neuen Bundeskabinetts hatte Forsa im Dezember 2021 im Auftrag von RTL/ntv die Bürger und Bürgerinnen um eine Einschätzung gebeten, ob sie die einzelnen Ministerinnen und Minister für ihr Amt geeignet halten oder nicht. Jetzt – ein Jahr später - wurde die gleiche Frage wieder gestellt. Das Ergebnis: Alle Kabinettsmitglieder haben deutlich schlechtere Werte als vor einem Jahr – doch eine kann 2022 punkten! Die einzige Ministerin, deren Bewertung sich binnen Jahresfrist überhaupt verbessert hat (im Saldo um 48 Punkte!), ist Annalena Baerbock. Ende 2021 trauten ihr noch am wenigsten ihr neues Amt zu, sie lag vor einem Jahr auf dem letzten Platz. Jetzt – nach einem Jahr als Außenministerin - liegt sie auf Platz 2.
Im Dezember 2021 wurden noch 14 von 16 Kabinettsmitgliedern von mehr Befragten für geeignet als nicht geeignet gehalten. Inzwischen sind es nur noch sieben. Auch wenn alle Vertrauensverluste verbüßen, trauen die Bürger neben Baerbock noch Hubertus Heil (SPD), Cem Özdemir (Bündnis 90/die Grünen), Wolfgang Schmidt (SPD), Karl Lauterbach (SPD), Robert Habeck (Bündnis 90/die Grünen) und Marco Buschmann (FDP) ihr Amt zu.
Lambrecht und Wissing trauen die Bürger das Amt nicht (mehr) zu

Die größten Vertrauensverluste (von – 25 Prozentpunkten oder mehr) weisen Bettina Stark-Watzinger, Klara Geywitz, Volker Wissing und – mit Abstand an letzter Stelle – Christine Lambrecht (mit – 62 Prozentpunkten) auf.
Wissing und Lambrecht sind auch die beiden Kabinettsmitglieder, denen mit 55 Prozent (Volker Wissing) bzw. 75 Prozent (Christine Lambrecht) eine absolute Mehrheit der Bundesbürger ihr Ministeramt nicht (mehr) zutraut.
Einige Minister und Ministerinnen kennen viele bis heute nicht
Eins hat die Ampelregierung in einem Jahr aber auf jeden Fall geschafft: Die Leute kennen ihre Regierung inzwischen besser als noch vor einem Jahr. Bei fast allen Kabinettsmitgliedern hat sich gegenüber Dezember 2021 der Bekanntheitsgrad verbessert. Doch auch nach einem Jahr sind einige Minister und Ministerinnen wie Wolfgang Schmidt, Lisa Paus und Klara Geywitz weniger als der Hälfte der Bundesbürger bekannt. Bei einigen Kabinettsmitgliedern (insbesondere Wolfgang Schmidt, Svenja Schulze, Lisa Paus, Bettina Stark-Watzinger und Klara Geywitz) traut sich (nach wie vor) ein relativ großer Anteil von etwa einem Drittel keine Einschätzung zu ihrer Eignung zu. (forsa/eku)
Informationen zur Forsa-Umfrage:
Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL und ntv vom 7. bis 9. Dezember 2022erhoben.
Datenbasis: 1.001 Befragte
Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.