Jewgeni Prigoschin tot?
Experte über Flugzeugabsturz: Ermordung des Söldner-Chefs „war Frage der Zeit“
War dieser Absturz kein Unfall?
In Russland stürzt ein Flugzeug ab, mit an Bord der Maschine offenbar: Jewgeni Prigoschin, Chef der Gruppe Wagner. Der Putin-Rivale soll tot sein. Experten zeigen sich sicher: Der russische Präsident hat seine Finger im Spiel.
Kiesewetter: „Russland ist ein Terrorstaat"
„Das System Putin zeichnet sich ja seit Jahren sehr furchtbar aus, dadurch dass Andersdenke nach einer bestimmten Zeitphase umgebracht werden oder Mordversuche gemacht werden. Russland ist ein Terrorstaat, es passt in den Modus Operandi von Putin“, sagt Roderich Kiesewetter, Experte für Verteidigungspolitik bei der CDU. „Es zeigt, wie hart Putin mit Andersdenkenden umgeht. Es ist eine brutal abschreckende Maßnahme gegen die innerparteiliche und innerstaatliche Opposition.“
Dass es sich bei dem Flugzeugabsturz um einen Unfall gehandelt hat, schließt der Politiker aus: „Embraer ist eine sehr zuverlässige Firma, also sollten wir Mutmaßungen in Richtung Unfälle und so weiter vergessen“, so Kiesewetter. „Es muss uns klar sein, dass man mit Putin nicht verhandeln kann, außer aus einer Position der Stärke.“
Seine Aussagen sehen Sie oben im Video.
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Experte: „Müssen die Ukraine viel besser unterstützen"
Prigoschin hatte die russische Militärführung in den vergangenen Monaten immer wieder öffentlich kritisiert. Der Streit gipfelte im Marsch der Gruppe Wagner in Richtung Moskau vor auf den Tag genau exakt zwei Monaten. Dabei kamen zehn russische Soldaten ums Leben.
Für Kiesewetter zeigt der mögliche Abschuss des Flugzeugs in Russland umso mehr die Gefahr, die von Putin ausgehe. Er fordert daher: „Wir müssen die Ukraine viel besser unterstützen als bisher.“

Russische Behörden: Prigoschin war an Bord des Flugzeugs
Auch der Politikwissenschaftler Thomas Jäger von der Universität Köln glaubt nicht an einen zufälligen Absturz des Flugzeugs. „Meine ersten Gedanken waren: Das ging relativ schnell, dass Putin reagiert hat“, sagte Jäger.
„Ob das jetzt tatsächlich so gekommen ist, muss man sehen“, betonte er. „Aber dass Prigoschin irgendwann zu Tode kommt - und das nicht auf einem natürlichen Weg -, war erwartbar.“
Eine offizielle Bestätigung für den Tod Prigoschins gibt es noch nicht. Die russische Luftschutzbehörde teilte allerdings mit, dass der Wagner-Chef an Bord des abgestürzten Flugzeugs gewesen sei. Auf dem Telegram-Kanal Grey Zone, über den Prigoschin häufig kommuniziert hatte, wurde zudem mitgeteilt, Prigoschin sei bei dem Absturz ums Leben gekommen. In der Erklärung wurde von einem Abschuss des Flugzeugs gesprochen. (jda)