Steigende Ausbrüche in Kitas und Schulen RKI registriert mehr Corona-Fälle bei Kindern und Jugendlichen

22.02.2021, Schleswig-Holstein, Kiel: Eine Schülerin einer 4. Klasse hebt im Unterricht an der Grundschule Russee in Kiel die Hand. Trotz weiterhin verschärfter Kontaktbeschränkungen für die Bevölkerung in der Coronakrise sollen in Schleswig-Holstein ab heute Grundschüler und Kindergartenkinder wie die jeweiligen Einrichtungen besuchen. Foto: Gregor Fischer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Coronavirus - Grundschule in Schleswig-Holstein: Symbolbild
fis tba, dpa, Gregor Fischer

Die Rolle von Kinder und Jugendlichen bei der Ausbreitung des Coronavirus scheint sich zu ändern. Das hat das Robert Koch-Institut jetzt beobachtet. Die Covid-19-Fallzahlen stiegen in allen Altersgruppen an, besonders stark jedoch bei Kindern und Jugendlichen, heißt es im jüngsten Online-Lagebericht des RKI. Ausbrüche beträfen momentan insbesondere private Haushalte, zunehmend aber auch Kitas, Schulen und das berufliche Umfeld, während die Anzahl der Ausbrüche in Alters- und Pflegeheimen abgenommen habe.
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Vermehrtes Testen oder Öffnungen die Ursache?

Bei Kindern bis 14 Jahren haben sich die 7-Tage-Inzidenzen nach den RKI-Daten in den vergangenen vier Wochen bundesweit mehr als verdoppelt - auf zuletzt mehr als 100 Fälle pro 100.000 Einwohner. Für Kinderärzte kann neben dem zunehmenden Öffnen von Kitas und Schulen dabei aber auch vermehrtes Testen eine Rolle spielen. Die Öffnungen seien natürlich Anlässe für Eltern, ihre Kinder testen zu lassen, sagte Reinhard Berner, Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, dem Berliner „Tagesspiegel“. „Das ist vorher einfach oft nicht geschehen, wenn das Kind zuhause im Lockdown gehockt hat und Schnupfen hatte.“

Wechsel aus Präsenz- und Distanzunterreicht nach wie vor empfohlen

Besonders frühzeitig zeige sich die Zunahme der registrierten Infektionsfälle in der Altersgruppe bis fünf Jahre, heißt es beim RKI. Das betreffe auch die Daten zu Ausbrüchen in Kitas. Sie stiegen rasch an. Eine ähnliche Entwicklung deute sich auch nach der Öffnung der Schulen an. Bei dieser Entwicklung spiele die zunehmende Ausbreitung der leichter übertragbaren Variante B.1.1.7 eine Rolle.

Familien und Beschäftigte sollten ihr Infektionsrisiko außerhalb von Kita oder Schule minimieren und bei Zeichen einer Erkrankung 5 bis 7 Tage zuhause bleiben, rät die Gesundheitsbehörde. Falls es zu Erkrankungen in einer oder mehreren Gruppen komme, solle eine frühzeitige Schließung der Einrichtung erwogen werden, um eine weitere Ausbreitung innerhalb der Kita und in die betroffenen Familien zu verhindern.

Für Schulen empfiehlt das RKI weiterhin das Aufteilen von größeren Gruppen wie Klassen und Jahrgängen in kleinere Gruppen und die Beschränkung auf Kontakte innerhalb dieser festgelegten Gruppe. Dazu bleibt es beim Ratschlag für einen Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht sowie eine gestaffelte Öffnung nach Jahrgängen - mit Distanzunterricht für ältere Schüler.

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