Erster Todesfall bestätigt

RKI: Omikron in allen Bundesländern nachgewiesen

Sebastian Gollnow
Das RKI gibt die Zahl der sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle mit 3.198 an.
deutsche presse agentur

Die Omikron-Variante ist mittlerweile in allen Bundesländern angekommen – und hat mindestens ihr erstes Todesopfer hierzulande gefordert. Auch wenn der überwiegende Anteil der Infektionen nach wie vor von der Delta-Variante des Coronavirus verursacht wird, ist die Zahl der nachgewiesenen Omikron-Fälle in den letzten Wochen deutlich angestiegen, schreibt das Robert Koch-Institut (RKI) in seinem Wochenbericht.

Ein Todesfall durch Omikron in Deutschland bestätigt

Bis zum 21. Dezember seien 441 über eine Genomsequenzierung bestätigte Omikron-Infektionen übermittelt worden. Bei 1438 Fällen bestehe nach einem spezifischen PCR-Test der Verdacht darauf. In Deutschland wird jedoch nur ein kleiner Teil der positiven Proben auf Omikron hin getestet.

"Bisherige Meldedaten zu Symptomen deuten auf eher milde Verläufe bei Infizierten mit vollständiger Impfung beziehungsweise Auffrischimpfung", schreibt das RKI. Für insgesamt mehr als 1.200 Fälle wurden dem RKI zufolge Angaben zu den Symptomen übermittelt. Überwiegend seien demnach keine oder milde Symptome genannt worden, am häufigsten Schnupfen, Husten und Halsschmerzen. Bisher kamen dem RKI-Wochenbericht zufolge 28 Covid-Erkrankte, bei denen Omikron nachgewiesen wurde, ins Krankenhaus, eine Person ist nachweislich verstorben.

Experten haben allerdings stets betont, dass bei der erwarteten hohen Zahl an Infizierten im Zuge der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante dennoch eine große Zahl von Menschen gleichzeitig schwerer erkranken werde und im Krankenhaus behandelt werden müsse.

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Drosten: "Omikron schreibt jetzt die Regeln"

So warnte RKI-Chef Lothar Wieler am Mittwoch vor einer Überlastung des Gesundheitssystems und einer Beeinträchtigung kritischer Versorgungsstrukturen, sollte die Omikron-Welle nicht mit strikten Maßnahmen gebremst werden können. "Der Trend ist glasklar: Bei einer Verdopplungszeit von etwa drei Tagen könnte die neue Variante in den nächsten ein, zwei, spätestens drei Wochen bereits die Mehrzahl aller Infektionsfälle in unserem Land ausmachen."

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" sagte der Virologe Christian Drosten auf die Frage, ob es in Deutschland einen Lockdown brauche, es gelte abzuwarten, "ob und wie die jetzt geltenden und noch einmal nachgezogenen Maßnahmen wirken". Greifen die Kontaktbeschränkungen nicht so wie erhofft, könnte man nach Drostens Ansicht Beschränkungen in Betracht ziehen, bei denen nur bereits geboosterte Menschen Zugang haben - was er als "1G" bezeichnete.

Knapp 3.200 Omikron-Fälle

Auf einer neuen Übersichtsseite gab das RKI am Donnerstag die Zahl der sicher nachgewiesenen und wahrscheinlichen Omikron-Fälle in Deutschland mit 3.198 an (Datenstand 22. Dezember). Im Vergleich zum Vortag seien 810 Nachweise hinzugekommen - sie beziehen sich auf Fälle seit Ende November. Die meisten Nachweise stammen demnach aus dieser und der vergangenen Woche.

Die Zahl der nachgewiesenen wöchentlichen Corona-Fälle ist laut aktuellem RKI-Wochenbericht in der Zeit vom 13. bis zum 19. Dezember gegenüber der Vorwoche um 19 Prozent gesunken. Auch der Anteil positiv getesteter Proben sei leicht zurückgegangen und liege nun bei 18,6 Prozent (Vorwoche 19,8 Prozent).

"Trotz dieser Entwicklung werden insgesamt nach wie vor sehr hohe Fallzahlen verzeichnet und die Belastung der Intensivstationen durch die Vielzahl schwer erkrankter Covid-19-Patientinnen und Covid-19-Patienten bleibt hoch", schreibt das RKI. 4.474 Menschen würden momentan (Stand: 22. Dezember) auf einer Intensivstation behandelt, aufgrund von regionalen Kapazitätsengpässen komme es weiterhin zu überregionalen Verlegungen innerhalb Deutschlands. (dpa/ swi)