320.000 Arztbesuche wegen Covid-SymptomenRKI: 40 Prozent aller PCR-Tests sind positiv

Die Omikron-Welle gewinnt weiter an Fahrt: 248.838 Neuinfektionen vermeldet das RKI am Freitag. Die Inzidenz liegt bei knapp 1.350. Laut Wochenbericht des RKI liegt die Anzahl der positiven PCR-Tests auf das Corona-Virus derzeit bei rund 40 Prozent und somit auf einem neuen Höchststand. Gleichzeitig bleiben mehr Corona-Fälle unentdeckt.
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Immer mehr Corona-Fälle bleiben unentdeckt
Wie der Wochenbericht des Robert Koch-Instituts zeigt, steigt die Zahl der ausgewerteten PCR-Tests kaum nach an. So wurden in der vergangenen Woche in den Laboren deutschlandweit 2.538.378 PCR-Test untersucht – und damit nur 32.000 mehr als in der Woche zuvor. Demnach scheinen die Testkapazitäten ausgeschöpft.
Gleichzeitig steigt die Positivquote der durchgeführten PCR-Tests auf 40,58 Prozent. In der Vorwoche waren noch 32,17 Prozent aller Tests positiv ausgefallen. Angesichts voll ausgeschöpfter Testkapazitäten weist die hohe Positivquote auf eine steigende Dunkelziffer hin Das heißt: Es bleiben mehr Corona-Fälle unentdeckt.
Omikron-Welle führt in fast allen Altersgruppen zu mehr Arztbesuchen
Allein in der vergangenen Woche gab es in Deutschland 320.000 Arztbesuche wegen Covid-Symptomen, schätzt das Robert Koch-Institut in seinem Wochenbericht von Donnerstagabend. Die Zahl ist demnach seit dem Jahreswechsel gestiegen und in der vergangenen Woche erstmals stagniert, wobei Nachmeldungen noch möglich sind. In der Omikron-Welle käme es in fast allen Altersgruppen zu mehr Arztbesuchen als in der vierten Welle, schreibt das RKI.
Nach Berechnungen des RKI waren in der Vorwoche 0,9 bis 1,8 Prozent der Bevölkerung ab 15 Jahren an Covid-19 mit Symptomen einer akuten Atemwegserkrankung erkrankt. Bei den Kindern bis 15 Jahre spricht das Institut von einem Betroffenen-Anteil von in etwa 1,6 bis 3,2 Prozent. Solche Berechnungen legt das RKI seit rund zwei Wochen vor - auch weil Labore und Gesundheitsämter bei der Erfassung von Infizierten am Limit sind und eine zunehmende Unvollständigkeit der Meldedaten angenommen wird.
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"7-Tage-Inzidenz ist in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen weiterhin am höchsten“
Auch geschätzte Werte zu Krankenhausaufnahmen von mit Sars-CoV-2 infizierten Patientinnen und Patienten bewegten sich laut RKI „weiterhin auf hohem Niveau“ und zeigten einen weiterhin leicht ansteigenden Trend (sogenannte adjustierte Hospitalisierungsinzidenz). Auf Intensivstationen zeige sich ein Anstieg durch die Omikron-Welle gegenwärtig nicht.
„Die 7-Tage-Inzidenz ist in der Gruppe der Kinder und Jugendlichen im Alter von 5 bis 19 Jahren weiterhin am höchsten“, so das RKI. In der Altersgruppe bis 14 Jahren schießt die Wochen-Inzidenz in der vierten Kalenderwoche auf 2591,68. Ebenfalls stark betroffen sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 15 und 34 Jahren. Bei ihnen steigt die Wochen-Inzidenz auf 1696,26.
Allerdings sei die 7-Tage-Inzidenz auch in den älteren Altersgruppen teilweise wieder deutlich angestiegen, hält das RKI fest. „Die #Omikron-Welle kommt langsam bei der älteren Bevölkerung an“, kommentierte die Behörde bei Twitter. Ein Anstieg auch bei den Älteren wird in Hinblick auf eine mögliche stärkere Belastung des Gesundheitssystems seit einiger Zeit befürchtet.
Anteil der Omikron-Untervariante BA.2 liegt bei 5,1 Prozent
Unterdessen legt die offenbar noch besser übertragbare Omikron-Untervariante BA.2 in Deutschland auf niedrigem Niveau weiter zu. Für die Woche bis zum 23. Januar weist das RKI einen Anteil von 5,1 Prozent aus - rund eine Verdopplung im Vergleich zur Woche zuvor. Die Daten ergeben sich aus einer Stichprobe von Fällen, in denen vollständige Erbgutanalysen durchgeführt wurden. Demnach dominiert bisher in Deutschland der Omikron-Subtyp BA.1.
BA.2 hatte sich unter anderem in Ländern wie Dänemark stark ausgebreitet. Deutsche Experten erwarten dies auch hierzulande und befürchten, dass dies die Omikron-Welle verlängern könnte. Der Charité-Virologe Christian Drosten hatte am Dienstag im NDR-Podcast „Das Coronavirus-Update“ gesagt, dass die hier geltenden Infektionsschutzmaßnahmen die Ausbreitung im Vergleich zu anderen Ländern jedoch verlangsamen dürften.
Die beiden Omikron-Subtypen hatte Drosten mit einer Auto-Metapher erklärt und über BA.2 gesagt: „Der Motor, der hat schon ein paar PS mehr.“ Er bezog sich auf Daten zu Ansteckungen in Haushalten in Dänemark. Über diese Studie schreibt das RKI im Wochenbericht, sie deute darauf hin, „dass die Sublinie BA.2 leichter übertragbar ist als BA.1 und immunevasive Eigenschaften aufweist, die diese höhere Übertragbarkeit begründen könnten“. (dpa/rki/nri)
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