Darum hat sich Inga Hennig-Finke als Reservistin freiweillig gemeldet
Reservistin in der Corona-Krise: "Was mich antreibt, ist die Krankenschwester im Krankenhaus"
In Deutschland mangelt es an Pflegekräften und Ärzten. Die Ausbreitung des Corona-Virus macht das mehr als deutlich. Und in Krisenzeiten springt auch die Bundeswehr ein: 15.000 Soldatinnen und Soldaten sollen zivile Hilfe leisten. Dafür sucht die Bundeswehr seit zwei Wochen auch Reservisten aus dem Sanitätsdienst - also frühere Soldaten und Soldatinnen, die ihren Dienstgrad noch besitzen.
Die Resonanz auf den Aufruf war groß - 4.500 meldeten sich innerhalb kürzester Zeit. Eine von ihnen ist Inga Hennig-Finke. Sie ist bei der Bundeswehr zur Krankenschwester ausgebildet worden und arbeitet inzwischen eigentlich als Sozialpädagogin bei der Stadt Köln. Für sie war es eine Selbstverständlichkeit, sich jetzt zu melden. Was sie antreibt und was sie nun erwartet, erzählt sie im Video.
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Reservisten kommen in Bundeswehrkrankenhäusern zum Einsatz
Die Reservisten sollen in den fünf Bundeswehrkrankenhäusern das medizinische Personal freiwillig unterstützen. Von den rund 4.500 Reservisten wurden nun 2.000 auf die Bundeswehrkrankenhäuser in Berlin, Ulm, Koblenz, Hamburg und Westerstede aufgeteilt.
"Ich möchte unterstützen und helfen"
Inga Hennig-Finke will in diesen schweren Zeiten auch helfen: "Was mich antreibt, hierher zu kommen, ist die Krankenschwester im Krankenhaus. Sie kann es sich nicht aussuchen. Sie muss sozusagen die Leute behandeln, pflegen. Oder die Ärzte. Ich komme aus der gleichen Profession und ich möchte unterstützen und helfen, um die Schwestern im Krankenhaus zu entlasten, damit die nicht überlastet werden.“
Vor ihrer Zeit als Sozialpädagogin, hat Inga Hennig-Finke die Krankenpflege bei der Bundeswehr gelernt und ist seit 2005 Anästhesie- und Intensivkrankenschwester. Sie ist mit Herzblut Krankenschwester und geht mit dem Coronavirus besonnen um: "Ich denke Angst ist das, was man nicht haben sollte. Man sollte einen gesunden Respekt vor Keimen haben. Wenn man sich schützt und sich an alle hygienischen Richtlinien hält, die Hände wäscht, entsprechend Schutzkleidung trägt und das wichtigste, die Schutzkleidung richtig auszieht, dann kann man sich selbst schützen.“
Anfang April fängt sie in Koblenz auf der Intensivstation an und wird vorrausichtlich einen Monat aushelfen.
Welcher Weg führt am schnellsten Aus der Krise? Wie können wir das Corona-Virus bekämpfen? Damit beschäftigt sich der zweite Teil der TV NOW-Dokumentation „Stunde Null – Wettlauf mit dem Virus“.