Erhöhung ab Juli

Renten-Hammer: So viel mehr Geld bekommen Rentner in Ost und West

ARCHIV - 26.06.2012, Baden-Württemberg, Stuttgart: ILLUSTRATION - Eine ältere Frau zählt Geld. Rund zwei Drittel der Vollzeitbeschäftigten in Sachsen-Anhalt droht nach 40 Arbeitsjahren eine Rente unter 1200 Euro netto. (zu dpa «Vielen Beschäftigten i
Vielen Beschäftigten in Sachsen-Anhalt droht eine geringe Rente
mut lre kde pil pil jai geh kno , dpa, Marijan Murat

Das sind gute Nachrichten für alle Rentnerinnen und Rentner: Sie erhalten ab Sommer deutlich mehr Geld. Wie das Bundesarbeitsministerium am Montag mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent. Damit steigt die Rente sogar höher als noch im Dezember erwartet.

Später in Rente? Heil schließt das aus! Hubertus Heil im RTL-Interview
11:05 min
Hubertus Heil im RTL-Interview
Später in Rente? Heil schließt das aus!

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Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht

Rentnerinnen und Rentner wissen jetzt, wie viel Geld sie ab dem Sommer monatlich mehr erhalten.

Wie Bundesarbeitsminister Hubertus Heil am Montag am Rande eines Kanada-Besuchs mitteilte, steigt die Rente zum 1. Juli in Westdeutschland um 4,39 Prozent und in den neuen Bundesländern um 5,86 Prozent.

Damit gelte in West und Ost dann ein gleich hoher aktueller Rentenwert. Wegen der höheren Lohnsteigerung im Osten werde die Rentenangleichung Ost ein Jahr früher erreicht als gesetzlich vorgesehen. Im Dezember war noch eine geringere Erhöhung erwartet worden.

Grundlage der nun angekündigten Rentenerhöhung sind die jetzt vorliegenden Daten des Statistischen Bundesamtes und der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Die Erhöhung im Jahr 2023 bedeutet bei einer Rente von 1.000 Euro ein Plus von rund 43,90 Euro im Westen und 58,60 Euro im Osten. Eine RTL-Berechnung zeigt, wie viel Geld es für Rentnerinnen und Rentner in Ost- und Westdeutschland mehr gibt.

RentePlus für Rentner im WestenPlus für Rentner im Osten
500 Euro21,95 Euro29,30 Euro
600 Euro26,34 Euro35,16 Euro
700 Euro30,73 Euro41,02 Euro
800 Euro35,12 Euro46,88 Euro
900 Euro39,51 Euro52,74 Euro
1.000 Euro43,90 Euro58,60 Euro
1.100 Euro48,29 Euro64,46 Euro
1.200 Euro52,68 Euro70,32 Euro
1.300 Euro57,07 Euro76,18 Euro
1.400 Euro61,46 Euro82,04 Euro
1.500 Euro65,85 Euro87,90 Euro
1.600 Euro70,24 Euro93,76 Euro
1.700 Euro74,63 Euro99,62 Euro
1.800 Euro79,02 Euro105,48 Euro
1.900 Euro83,41 Euro111,34 Euro
2.000 Euro87,80 Euro117,29 Euro

Heil: "Damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können“

Heil sagte in Ottawa: „Diese Erhöhungen sind möglich, weil der Arbeitsmarkt in guter Verfassung ist und die Löhne steigen.“ Das Sicherungsniveau bleibe somit stabil bei über 48 Prozent. „Ich will die gesetzliche Rente langfristig stabilisieren, damit die Menschen sich auch in Zukunft auf eine gute Altersvorsorge verlassen können“, betonte Heil. Die gesetzliche Rente müsse verlässlich bleiben.

Vor allem Beziehern kleiner Renten macht die hohe Inflation zu schaffen. Im Februar waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 8,7 Prozent gestiegen. „Die Rentenanpassung bleibt aktuell hinter der Inflation zurück, aber das ist nur eine Momentaufnahme“, hieß es in einer Mitteilung des Bundesarbeitsministeriums. Das Prinzip, dass die Renten den Löhnen folgen, habe sich mit Blick auf die Einkommensentwicklung von Rentnerinnen und Rentnern bewährt.

„Aktuell abgeschlossene Tarifverträge sehen durchaus beachtliche Lohnerhöhungen vor“, hieß es in der Mitteilung weiter. Diese würden sich dann in der Rentenanpassung zum 1. Juli 2024 abbilden. Die für die aktuelle Rentenanpassung relevante Lohnsteigerung beträgt 4,50 Prozent in den alten Ländern und 6,78 Prozent in den neuen Ländern.

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Rentenbeiträge sollen bis 2026 stabil bleiben

Die Präsidentin der Deutschen Rentenversicherung, Gundula Roßbach, hatte bereits am Wochenende in einem Interviewe der „Bild am Sonntag“ eine sehr gute Kassenlage betont. Sie sprach von einem Überschuss von 3,4 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. „Die bisherigen Tarifabschlüsse lassen zudem erahnen, dass die Senioren auch in den kommenden Jahren auf einen Rentenaufschlag hoffen können“, sagte Roßbach. Die Rentensteigerungen richten sich nach der Lohnentwicklung im Land.

„Die Zahlen beweisen: Die Rente ist stabil und bleibt stabil“, sagte Roßbach. Als Gründe für die Entwicklung nannte sie die steigende Zahl an Zuwanderern und die Lebenserwartung. Diese werde nach den aktuellen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes künftig weniger stark ansteigen als bisher erwartet.

Nach ihren Angaben werden die Rentenbeiträge bis 2026 stabil bleiben. Heil hatte zuletzt versichert, dass der Beitragssatz auch nach dem Auslaufen der bis 2025 geltenden Obergrenze nicht rapide in die Höhe schnellen wird, und von einem leichten Anstieg gesprochen. (dpa/aze)

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