McFit-Millionär & seine Familie stürzen mit Flugzeug ins Meer Luftfahrtexperte Dr. Gerald Wissel: „So viele mögliche Gründe, die zu so einem Unfall führen können“

McFit-Millionär Rainer Schaller und seine Familie sind mit einem Privatflugzeug vor Costa Rica ins Meer gestürzt – wie konnte es zu diesem Unglück kommen? Im RTL-Interview gibt Luftfahrtexperte Dr. Gerald Wissel eine erste Einschätzung zur Absturzursache ab. Er meint: „Wir wissen, die Wetterbedingungen waren nicht ideal, aber trotzdem gibt es so viele mögliche Gründe, die zu so einem Unfall führen können, dass das momentan reine Spekulation ist.“

Luftfahrtexperte Dr. Gerald Wissel
Luftfahrtexperte Dr. Gerald Wissel hält viele Gründe für den Absturz für möglich.
RTL

Flugzeugabsturz in Costa Rica: Wetterbedingungen waren nicht ideal, aber eigentlich kein großes Problem

Freitagabend deutscher Zeit startet ein Privatflugzeug vom Typ Piaggio 180 mit dem deutschen Kennzeichen D-IRSG in Palenque (Mexiko). Das Ziel: Puerto Limon in Costa Rica. Doch dort sollte die Maschine mit einem Schweizer Piloten und fünf Deutschen Passagieren – darunter Schaller, seine Lebensgefährtin, ihre zwei Kinder und ein weiterer Mann – niemals ankommen. Nur wenige Minuten vom Ziel entfernt verschwand das Flugzeug plötzlich vom Radar und stürzte ins Meer.

Bisher ist völlig unklar, was zu dem Drama geführt hat. „Das Wetter kann schon eine Rolle gespielt haben, aber wir reden hier über ein Flugzeug, was auch unter extremeren Wetterbedingungen immer noch sicher fliegen kann“, erklärt Wissel. Die Piaggio 180 sei eine Zwei-Propeller-Maschine eines italienischen Herstellers. Auch das Militär und die Sicherheitsbehörden in Italien würden diesen Flugzeugtyp einsetzen. Wenn so eine Maschine direkt in ein Gewitter gerate, könne es an Bord für die Passagiere zwar ungemütlich werden, „aber in der Regel darf ein Gewitter so einem Flugzeug nichts ausmachen“, meint der Experte.

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Rainer Schaller mit seiner Lebensgefährtin Christiane Schikorsky und den beiden Kindern.
Rainer Schaller mit seiner Lebensgefährtin Christiane Schikorsky und den beiden Kindern. Ein glückliches Familienfoto aus dem Urlaub, das Christiane erst vor drei Wochen auf Facebook teilte.
Facebook/Christiane Schikorsky

Schaller stürzt mit Flugzeug ab: Könnte es ein Problem mit den Propellern gegeben haben?

Auch wenn einer der Propeller ausfalle, sei das erst einmal unproblematisch. Es sei zwar eine stressige Situation für den Piloten, aber das Flugzeug bliebe weiterhin steuerungsfähig. Kritisch würde es allerdings, wenn beide Propeller gleichzeitig ausfallen würden. Das Flugzeug würde aber in so einem Moment noch eine Weile weiterschweben. Auch wenn die Piaggio 180 im Vergleich zu anderen Flugzeugtypen weniger Gleitfähig sei. Der Experte bemerkt allerdings auch: „Es ist relativ schnell gegangen, es ist nichts mehr von Gleitflug oder Schwebeflug zu erkennen.“

„Wir wissen, dass es sich um einen ausgebildeten Piloten handelt, der das Flugzeug sicher fliegen kann“, so Wissel. Er schließt auch aus, dass die Anzahl der Passagiere oder die Beladung zu einem Problem geführt haben könnte. Ein Flieger dieses Typs habe mit sechs Personen an Bord eine Reichweite von 2.000 Kilometern. Der Flug von Schaller und seiner Familie war aber nur etwa 500 Kilometer lang – also gerade mal ein Viertel der Strecke, die das Flugzeug schaffen könnte.

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Flugschreiber muss geborgen und ausgewertet werden

Wissel sagt, dass es nun vor allem auf die Auswertung des Flugdatenschreibers ankomme, um weitere Information über den Absturz zu bekommen. Anhand der technischen Daten, die dort aufgezeichnet werden, und mithilfe des Stimmrekorders aus dem Cockpit könne man mehr zur Ursache erfahren. Gab es ein Problem mit den Triebwerken? Technische Schwierigkeiten? Oder war es menschliches Versagen? All das müssen weitere Analysen klären. (jgr)