Kaffee-Freunde aufgepasst!
Psychoaktive Substanz im Kaffee: Darum tut Koffein uns so gut

Ob heiß oder gekühlt, morgens nach dem Aufstehen oder nachmittags zum Kuchen – Kaffee trinken die meisten und die meisten sogar täglich! Doch wussten Sie, dass das Lieblingsheißgetränk der Deutschen auch einen positiven Effekt auf die Psyche hat? Welche Eigenschaften wir uns zunutze machen können, erklärt Medizinjournalist und Präventionsarzt Dr. Christoph Specht.
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Positive Effekte durch Koffein
Kaffee oder vielmehr das darin enthaltene Koffein ist eine psychoaktive Substanz, und zwar die am häufigsten konsumierte. „Das bedeutet, dass der Stoff eine Wirkung auf unser Gehirn hat und hier sogar positive Effekte hervorrufen kann“, so Dr. Specht.
Koffein sei jedoch nicht der einzige wirksame Bestandteil, vielmehr kommt die Wirkung durch die Kombination aus sekundären Pflanzenstoffen und dem Koffein des Kaffees zustande.
Unter die positiven Effekte des Kaffees auf unser Gehirn fallen, so Specht, unter anderem:
eine bessere Informationsübertragung und -weiterleitung
die aktivierende, anregende Wirkung
eine leichte Stimmungsaufhellung
die gesprächsanregende Wirkung
Doch warum hat Kaffee diese Wirkung auf uns?
Kaffee wirkt auf unser gesamtes Gehirn

Im Laufe des Tages entstehe im Gehirn durch unsere geistigen Leistungen das Abfallprodukt Adenosin. Je mehr Adenosin sich ansammelt, desto langsamer funktioniere die Reizinformationsübertragung und desto langsamer und müder werden wir, erklärt Specht uns. „Der Kaffee wirkt wie eine Müllabfuhr und verdrängt das Adenosin, wodurch die Reizweiterleitung wieder schneller abläuft.“ Wir werden in der Folge also wieder wacher und haben mehr Antrieb. Das funktioniere zwar nicht ewig, aber für ein paar Stunden fühlen wir uns so wieder fit.
Kaffee wirke außerdem in geringem Maße stimmungsaufhellend. Das liege daran, dass durch den Kaffee Dopamin, Serotonin und bisschen Adrenalin ausgeschüttet werde. Bis eine Stimmungsaufhellung eintrete, benötige der Körper jedoch eine Weile und ein regelmäßiger Konsum müsse gegeben sein.
Viele empfinden Kaffee zudem als gesprächsanregend, was ebenfalls an der besseren Informationsweiterleitung und Reizverarbeitung im Gehirn liege. Das Koffein wirkt hier nicht nur auf ein spezielles Zentrum, sondern erhöhe insgesamt die Aktivität – so auch die des Sprachzentrums.
Laut Specht könne es neben den positiven Effekten jedoch auch zu leichten, negativen Wirkungen kommen. Da Kaffee die Herzfrequenz steigen lässt, könne es zu leichten Angstgefühlen kommen.
Wichtig ist die richtige Dosierung
Der Medizinjournalist hält eine Menge von fünf bis sechs Tassen täglich für unbedenklich. Hierbei komme es jedoch stark auf den Koffeingehalt des Kaffees an.
Wichtig: Koffeinkomsum kann einen Gewöhnungseffekt haben. Selten-Kaffeetrinker werden daher eine andere Wirkung haben als regelmäßige Kaffeetrinker.
Auch wenn Kaffee einige positive Wirkungen hat, mache hier wie bei allem anderen auch die Menge das Gift. Je nach Koffeingehalt können die positiven Effekte bei mehr als fünf bis sechs Tassen am Tag daher auch ins Negative kippen.
Schon gewusst? Instantkaffee hat übrigens dieselbe Wirkung, wie normal gebrühter Kaffee und wirkt somit ebenfalls psychoaktiv.
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