Intensivmediziner Uwe Janssens kritisiert Corona-Politik
Die Lockerungen von Bund und Ländern kommen vielleicht „einen Ticken zu früh“
Bund und Länder haben heute schrittweise Lockerungen der Corona-Maßnahmen beschlossen. Und das obwohl 58 Prozent der Menschen in Deutschland dagegen sind, sofort zu lockern. Einige Bundesländer konnten sich offenbar nicht zurückhalten und haben schon vorzeitig darüber entschieden, Beschränkungen zurück zu fahren. Prof. Uwe Janssens kritisiert im Corona Talk mit Nele Balgo, dass solche Alleingänge nur verwirren. Er stellt auch die Frage, ob die Ministerpräsidentenkonferenz damit nicht überflüssig ist.
Welche Einschränkungen beibehalten werden müssten und was für Auswirkungen frühzeitiges Lockern in Nachbarländern wie Dänemark hat, erklärt der Intensivmediziner im Video.
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Lockerungen kommen "einen Ticken zu früh"
Für Geimpfte und Genesene sollen zukünftig keine Kontaktbeschränkungen mehr gelten. Uwe Janssens sieht das kritisch. „Wenn wir jetzt lockern und sagen, im privaten Bereich können sich egal wie viele zusammen treffen, kann das das Infektionsgeschehen wieder vorantreiben“, schätzt der Intensivmediziner die aktuelle Lage ein. Stattdessen sei es wichtig die fünfte Welle nachhaltig zu beenden. Die Lockerungen von Bund und Ländern seien deshalb „vielleicht einen Ticken zu früh“.
Dänemark steht schlechter da als Deutschland
Dänemark hat bereits Anfang Februar viele Maßnahmen fallen gelassen und das trotz der Omikron-Welle. Die Hospitalisierungsrate sei mit über 45 jetzt mehr als sieben Mal so hoch wie in Deutschland und es würden viel mehr Menschen sterben. Auch die 7-Tage-Inzidenz liegt in Dänemark mittlerweile bei über 5.000. „Das ist Ausdruck der Lockerungen, und da muss die Gesellschaft entscheiden, ob sie das will oder nicht“, so Prof. Uwe Janssens.
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