Musiker Ngee: "Ihr habt Oldenburg auseinandergenommen!"

Polizei nach illegalem Konzert mit Flaschen und Steinen beworfen - Rapper stachelt seine Fans an

Eskalation in Oldenburg! Erst werden Karten für den Auftritt von Rapper Ngee verkauft, dann stellt sich heraus, dass das Konzert wegen einer fehlenden Genehmigung gar nicht stattfinden darf. Viele Fans kommen trotzdem – als die Polizei eintrifft, wird es turbulent. Die heftigen Szenen zeigen wir im Video.

Konzert hätte nicht stattfinden dürfen

Was sich der Veranstalter bei dieser Aktion gedacht hat, weiß wohl nur er selbst. Für das Konzert des Rappers Ngee aus Berlin-Neukölln am Samstagabend werden Karten verkauft, obwohl es gar keine Betriebsgenehmigung gibt. Ein Polizeisprecher erklärt im Gespräch mit RTL, dass sogar ein „rechtskräftiges Nutzungsverbot“ der Räumlichkeiten seitens der Stadt ausgesprochen wurde. Das kann unter anderem mit Brandschutzauflagen oder (fehlenden) Fluchtwegen zu tun haben. Bei der Location soll es sich laut Polizei um ein ehemaliges Geschäft in der Fußgängerzone handeln.

Es fliegen Flaschen und Steine

Doch das Verbot scheint Veranstalter, Künstler und Fans nicht zu stören: Als die Polizei um kurz vor halb zwölf Uhr nachts eintrifft, sind etwa 30 Menschen in dem illegalen Club, noch einmal 100 Menschen stehen vor der Örtlichkeit. Mit dem Eintreffen der Einsatzkräfte sind viele der Anwesenden anscheinend gar nicht glücklich: Eine Gruppe von etwa 70 Menschen bildet sich, es fliegen Flaschen und Steine und es kommt zu „massiven Beleidigungen“.

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Nach abgesagtem Konzert: Ngee entschuldigt sich

Ngee scheint vor Ort wenig daran zu liegen, zur Beruhigung beizutragen – im Gegenteil: Wie bei TikTok zu sehen ist, rufen seine Fans „A.C.A.B“ (All Cops are Bastards) und der Rapper fordert die Menge sogar auf, noch lauter zu sein. „Mein Gedanke war, ich komme dahin und werde einfach meine Show durchziehen“, erzählt er später in seiner Instagram-Story. „Scheiße, was da passiert ist, auch mit diesen Leuten da, die eigentlich nur Party machen wollten (...) und letztendlich dann stattdessen mit Pfefferspray besprüht wurden und Hunde auf die losgelassen wurden. Tut mir auch nochmal Leid an jeden Einzelnen, der betroffen ist.“

Die Polizei ermittelt weiter

Immerhin wird bei dem Chaos in der Fußgängerzone niemand verletzt. Die Polizei ist mit allen verfügbaren Kräften aus der Stadt Oldenburg und dem Umland vor Ort, es dauert mehrere Stunden, bis der Einsatz vorbei ist. Für viele Randalierer wird es aber noch ein juristisches Nachspiel geben: Aktuell wird laut Polizei gegen 54 Personen wegen schweren Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs gegen Polizeibeamte ermittelt, das Verfahren sei aber „dynamisch“ – die Zahl könnte als noch nach oben korrigiert werden. (dka)