Einfach gesund essen

Pickel? Müde? Diese Lebensmittel wirken gegen Entzündungen im Körper

Macro closeup with texture of bean salad with cilantro, red onion, raisins, peppers and corn as dinner meal for family with bokeh background
In einem Salat mit Hülsenfrüchten stecken viele entzündungshemmende Stoffe.
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von Lauren Ramoser

Gerötete Haut, Müdigkeit und generelles Unwohlsein zeigen deutlich: Der Körper kämpft gegen innere Entzündungen.
Durch die falsche Ernährung treten diese Entzündungen bei vielen Menschen chronisch auf. Mit den richtigen Lebensmitteln kann man das Unwohlsein aber auch einfach wegessen. Ernährungsexperte Dr. Volker Manz erklärt im Interview mit RTL, wie das klappt.

Wieso sind entzündungshemmende Lebensmittel so wichtig?

Nicht nur äußere Faktoren wie Umweltgifte und Stress, sondern vor allem eine zucker- und fetthaltige Ernährung lässt unseren Körper Entzündungen ausbrüten. Auf Dauer schwächen solche Entzündungen unser Immunsystem. Sie zeigen sich durch Hautunreinheiten, Darmbeschweren, Schmerzen und Abgeschlagenheit.

„Vorweg heißt eine entzündungshemmende Ernährung, dass ich den Körper entlaste und die Selbstheilungskräfte aktiviere“, sagt Dr. Manz. Der Sportwissenschaftler und Ernährungsexperte betont: „Es ist besser, Entzündungen zu vermeiden als Entzündungen zu behandeln.“

Und dabei kommt es auf drei wichtige Bausteine an.

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1. Entzündungshemmend essen? Antioxidantien helfen!

Antioxidantien sind der erste von drei wichtigen Bausteinen, um Entzündungen vorzubeugen. Die stecken beispielsweise in Vitamin C. Aber auch die sekundären Pflanzenstoffe in Gemüse kämpfen erfolgreich gegen die freien Radikale im Körper an. Diese freien Radikalen entstehen im Körper durch Stress, Stoffwechselprozesse, UV-Strahlung oder Rauchen und lösen Entzündungen aus.

Von welchen Lebensmitteln sollte ich also besonders viel essen? „Beeren, Obst und grünes Blattgemüse, denn die sekundären Pflanzenstoffe neutralisieren Schadstoffe im Körper“, erklärt Manz. Auch Zink und Selen beugen Entzündungen vor und stärken das Immunsystem.

Gemüse eignet sich auch als gesunder grüner Smoothie. „Zwei Teile Gemüse, ein Teil Obst“, empfiehlt Manz. Ob Grünkohl, Spinat oder Rote Beete ist egal – Hauptsache Gemüse.

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2. Omega-3-Fettsäuren stärken die Zellen

Die langkettigen, ungesättigten Omega-3-Fettsäuren halten die Zellen fluffig, erklärt Manz. Für einen gut funktionierenden Körper sei das besonders wichtig. Doch worin stecken diese guten Fette?

„Die gibt es in guten Ölen, etwa Leinöl, Walnussöl oder auch guten Fischölen“, sagt Volker Manz. Wichtig sei, diese Fette nur in Maßen aufzunehmen. Manz empfiehlt dafür einen gesunden Start in den Tag mit einem kraftvollen Müsli:

  • eine Handvoll Nüsse

  • Haferflocken

  • ein Esslöffel gutes Öl

  • Joghurt

  • Beeren

„Himbeeren oder Heidelbeeren sind ein Kracher, aber auch Äpfel sind super gesund“, so der Ernährungsexperte. Nicht ohne Grund werden Blaubeeren als heimisches Superfood bezeichnet. Schließlich bringen die kleinen blauen Beeren viele positive Eigenschaften mit sich. Zum einen schützen sie aufgrund ihrer Antioxidantien die Zellen. Zum anderen schützen die in ihnen enthaltenen Gerbstoffe davor, dass Keime eindringen können.

3. Eiweiße bauen Entzündungen ab

„Eiweiß ist zur Bekämpfung von Entzündungen wichtig“, erklärt der Inhaber eines Ernährungsinstituts. Das steckt in Hülsenfrüchten, Eiern, Joghurt, Fisch und Fleisch. Letzteres sollte allerdings nur selten auf dem Teller landen, da zu viel Fleisch auch Entzündungen im Körper fördern kann.

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Eure Erfahrung interessiert uns:

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Ingwer, Kurkuma und Co.: Diese Lebensmittel wirken besonders entzündungshemmend

Auch abseits der drei Säulen gibt es Lebensmittel, die im Kampf gegen Entzündungen helfen können:

  • Ingwer kann regelrecht als Wunderknolle, die Aroma und Heilkraft verbindet, bezeichnet werden. Das weiß auch Diplom-Ökotrophologin Nora Rieder: „Verantwortlich für die entzündungshemmende Wirkung des Ingwers sind Gingerole und Shogaole, die ihm auch seine typische Schärfe verleihen. Aber auch die ätherischen Öle des Ingwers beugen Entzündungen vor oder können sie lindern.“

  • Knoblauch und Zwiebeln schmecken gut und sind wahre Heilpflanzen. Beide haben aufgrund ihrer Schwefelverbindungen eine antientzündliche und antibakterielle Wirkung und schützen so auch vor Infektionen.

  • Für Kinder ist Brokkoli oft der größte Feind – für unser Immunsystem ist das grüne Gemüse hingegen der beste Freund. Brokkoli enthält nicht nur antientzündliches Vitamin C, sondern vor allem krebshemmende und entgiftende Stoffe. Und gute Nachrichten an alle Allergiker: Das sogenannte Flavonoid sorgt dafür, dass Allergene im Körper blockiert werden. Also ran an das grüne Wunder!

  • Sommer, Sonne, Strand und Ananas. Das leckere Obst ist reich an Bromelain, das als natürliches Antibiotikum gilt.

  • Kurkuma enthält Curcumin und das hemmt Enzyme, die an Entzündungsprozessen beteiligt sind. Es sorgt zudem für einen konstanten Blutzuckerspiegel und beugt somit Diabetes vor. Besonders gut wirkt es in der Kombination mit schwarzem Pfeffer.

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Sind auch mal ungesunde Fertigprodukte, Pommes und Süßes erlaubt?

Klare Antwort: Jein! Dr. Manz erklärt: „Man sollte 90 Prozent der Zeit gute Lebensmittel essen und zehn Prozent dürfen dann auch mal ungesund sein.“ Diese seltenen Ausreißer seien eine gute Herausforderung für den Körper. Generell sei aber die gesunde Ernährung besonders wichtig, damit unser Immunsystem zuverlässig funktioniert.