Ätherische Öle, Gingerol und ShogaolDas passiert im Körper, wenn wir jeden Tag Ingwer essen

Er bekämpft Keime, pusht das Immunsystem und kurbelt den Stoffwechsel an - Ingwer ist ein echter Allrounder.
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Heilpflanze für viele auf dem Speiseplan unverzichtbar ist. Und das aus gutem Grund! Wir verraten euch, wie sich der tägliche Verzehr der scharfen Knolle auf euren Körper auswirkt.
Welche Inhaltsstoffe für die vielfältigen Wirkungen des Ingwers verantwortlich sind
Verantwortlich für die gesundheitsförderlichen Wirkungen der Ingwerpflanze sind die enthaltenen ätherischen Öle sowie Gingerol und Shogaol. Letztere verleihen dem Ingwer nicht nur seine charakteristische Schärfe, sondern bekämpfen auch Entzündungen und lindern Schmerzen. Das erklärt, warum Ingwer unter anderem zur Behandlung von Arthrose und Rheuma eingesetzt wird.
Darüber hinaus enthält die Wurzel viele kreislaufanregende und verdauungsfördernde Inhaltsstoffe wie Borneol und Cineol. Außerdem liefert Ingwer reichlich Vitamin C, wodurch ein regelmäßiger Verzehr das Immunsystem stärkt und die Dauer bestehender Erkältungen verkürzen kann. Die enthaltenen Mineralstoffe Magnesium, Calcium, Kalium und Phosphor unterstützen nicht nur unsere Muskeln und Nerven, sondern steigern auch die Konzentrations- und Leistungsfähigkeit.
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Jetzt ist eure Meinung gefragt!
Warum Ingwer nicht nur Erkältungen und Übelkeit lindert

Die vielen verschiedenen Inhaltsstoffe bedingen auch die vielfältigen Wirkungen der Knolle. Wer unter Verdauungsproblemen leidet, findet in Ingwer ein bewährtes Hausmittel, da er die Produktion von Speichel, Magensaft und Galle anregt. Auf diese Weise beugt die Wurzel Blähungen und Völlegefühl vor.
Auch gegen Übelkeit wirkt die Pflanze Wunder. Denn ihre Inhaltsstoffe docken an bestimmte Rezeptoren im Magen-und-Darmtrakt an, wodurch sie Übelkeit und Erbrechen unterbinden. Daher kommen Ingwerpräparate beispielsweise auch in der Krebstherapie zum Einsatz, um die Nebenwirkungen der Chemotherapie zu lindern.
Wegen seiner entzündungshemmenden Wirkung wirkt Ingwer gut bei einer akuten Erkältung. Aber auch bei Mundgeruch kann die Gewürzpflanze schnelle Abhilfe leisten. Und last but not least wirkt das enthaltene Cucurmin antioxidativ und macht freie Radikale, die im Körper durch Stress, UV-Strahlung oder beim Rauchen entstehen, unschädlich. Auf diese Weise beugt ein regelmäßiger Verzehr auch Krebs vor.
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Roh oder getrocknet: Wie ihr Ingwer am besten verzehren solltet
Bei der Verwendung von Ingwer scheiden sich die Geister: Die einen verwenden ihn roh und schwören auf Ingwertee oder -wasser, andere nutzen ihn ausschließlich getrocknet als Gewürz. Doch wie wirkt die Wurzel am besten?
Roher Ingwer eignet sich beispielsweise optimal für die Behandlung von Erkältungssymptomen wie Husten und Halsschmerzen oder auch zur Linderung von Verdauungsbeschwerden. Ihr könnt ihn zum Beispiel als Tee zubereiten. Wichtig dabei: Da viele wertvolle Inhaltsstoffe in der Schale sitzen, solltet ihr auf Bio-Ingwer setzen und die Schale mitverwenden.
Wascht den Ingwer und schneidet ein etwa fünf Zentimeter großes Stück der Wurzel ab. Dieses könnt ihr in Scheiben schneiden oder raspeln. Gebt das Ganze in eine Tasse und übergießt es mit siedend heißem Wasser. Lasst den Tee nun mindestens acht bis zehn Minuten zugedeckt ziehen und genießt ihn anschließend in kleinen Schlucken. Wem der Tee pur zu scharf ist, kann ihn mit einem Teelöffel Honig süßen.
In getrockneter Form wirkt Ingwer schleimlösend, kurbelt die Durchblutung und Verdauung an und unterstützt die Hirnleistung.
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Im Video: Wie Ingwer gegen Halsschmerzen hilft
Schädlich? Wer auf den Verzehr von Ingwer verzichten sollte
Aufgrund seiner zahlreichen Inhaltsstoffe eignet sich Ingwer nicht für alle Menschen gleichermaßen. Da die Knolle unter anderem krampflösend wirkt, sollten Schwangere besser auf Ingwer verzichten, da er vorzeitige Wehen auslösen kann.
Auch Menschen mit einem empfindlichen Magen sollten Ingwer nur in Maßen verzehren. Hintergrund ist, dass die Wurzel die Bildung von Magensäure anregt. Das kann Sodbrennen und saures Aufstoßen begünstigen. Wenn ihr Gallensteine habt, solltet ihr ebenfalls vorsichtig beim Verzehr von Ingwer sein, da er die Produktion von Gallensaft fördert. Das kann Beschwerden verschlimmern oder gar einen Gallenwegsverschluss durch wandernde Gallensteine begünstigen.
Wenn ihr unter Bluthochdruck leidet, ist der Verzehr von Ingwer ebenfalls kontraproduktiv: Die Knolle regt nicht nur die Durchblutung, sondern das gesamte Herz-Kreislaufsystem an. Und das begünstigt einen Anstieg des Blutdrucks. Da Ingwer auch blutverdünnend wirkt und die Blutgerinnung hemmt, solltet ihr vor anstehenden Operationen und bei der Einnahme von Gerinnungshemmern ebenfalls vom Verzehr absehen.
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Gesunde Wirkung: Warum wir Ingwer jeden Tag verzehren sollten
Wer Ingwer jedoch verträgt, kann von den zahlreichen gesundheitlichen Wirkungen profitieren. Ingwer wirkt nicht nur gegen Übelkeit und Schwindel, sondern auch antiseptisch und antiviral. Somit bekämpft er Keime. Die Scharfstoffe regen zudem den Stoffwechsel an und sorgen dafür, dass die Schleimhäute besser durchblutet werden. Dadurch beugt der regelmäßige Verzehr von Ingwer Erkältungen optimal vor.
Außerdem lindert Ingwer – auf ähnliche Weise wie Acetylsalicylsäure – Schmerzen, vor allem bei Rheuma und Gelenkschmerzen durch Arthrose. Zudem regt die Heilpflanze die Verdauung an, beruhigt gereizte Haut sowie Schleimhäute und wirkt darüber hinaus auch blutverdünnend.
Viele gute Gründe also, Ingwer in den täglichen Speiseplan zu integrieren. Trotz seiner positiven Wirkungen solltet ihr Ingwer jedoch nur in Maßen verzehren. Mehr als 50 Gramm frischer Ingwer oder fünf Gramm Ingwerpulver am Tag sollten es nicht sein.
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