Giftpflanze statt Küchenkraut bei Lidl gekauftPaar will Bärlauch-Pesto essen – Speiseröhre verätzt!

Sebastian Willnow
Bärlauch blüht im Leipziger Auwald. Foto: Sebastian Willnow/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
deutsche presse agentur

Folgenschwerer Fehlkauf im Discounter! Ein Paar aus Nürnberg wollte eigentlich Bärlauch kaufen, doch am Ende verätzte es sich mit einer Giftpflanze die Speiseröhre. Die Langzeit-Folgen sind noch nicht abschätzbar.

Aronstab statt Bärlauch auf dem Teller

Das Ehepaar aus Nürnberg wollte den gekauften Bärlauch am vergangenen Wochenende zu Pesto verarbeiten, anschließend gemeinsam beim gemütlichen Essen genießen. Das berichten „Münchner Merkur“ und „Nordbayern.de“. Doch daraus wurde nichts. Beim Verzehr bemerkten die beiden ein unangenehmes Brennen, aßen dennoch weiter. Die Quittung gab es für die Nichtsahnenden später: Schmerzen in der Speiseröhre, dann Durchfall.

Am nächsten Tag wurden dem Mann und der Frau klar, nicht Bärlauch war auf dem Teller gelandet – sondern Aronstab, eine Giftpflanze!

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Langzeitschäden noch unklar

Experten warnen vor der Pflanze, denn bereits kurzer Hautkontakt kann Brennen verursachen. Nicht auszudenken, wie unangenehm sich das Kraut erst auf Mund und Speiseröhre auswirkt. Beim Verzehr drohen sogar Herzrhythmusstörungen. Äußerlich ähneln sich Bärlauch und Aronstab zwar, die Blätter der Giftpflanze sehen im Unterschied zum Bärlauch allerdings aus wie Pfeile. Dem vergifteten Ehepaar nützt dieses Wissen nichts mehr. Beide müssen laut den Berichten nun Medikamente gegen die Vergiftung einnehmen. Ob auch die Leber der beiden einen Schaden davongetragen hat, ist noch nicht abzusehen.

Doch ohnehin gelangte die Giftpflanze ja versehentlich in den Verkauf bei Lidl, der Fehler lag also bei den Mitarbeitern des Produzenten. Das Unternehmen hat sich inzwischen bei dem Ehepaar entschuldigt. Immerhin: An dieses gemeinsame Mahl werden sich die beiden wohl noch lange erinnern können.

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(jak)