Fall Madeleine "Maddie" McCann
BKA ermittelt gegen 43-jährigen Deutschen
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Deutscher Sexualstraftäter unter Mordverdacht
Im Fall des vor gut 13 Jahren verschwundenen britischen Mädchens Madeleine "Maddie" McCann ermittelt die Staatsanwaltschaft Braunschweig gegen einen 43-jährigen Deutschen wegen Mordverdachts. Es handele sich um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter, teilte das Bundeskriminalamt in Wiesbaden am Mittwochabend mit. Das damals dreijährige Mädchen war aus einer Appartementanlage in Portugal verschwunden.
Beschuldigter soll mit Jaguar gefahren sein
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt nach Angaben des Bundeskriminalamts gegen den Mann, der mehrfach wegen Sexualstraftaten auch an Kindern vorbestraft sei. Er verbüße derzeit in anderer Sache eine längere Haftstrafe, teilte das BKA am Mittwochabend mit. In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY“ sagte der leitende BKA-Ermittler Christian Hoppe, das Handy des Beschuldigten sei zur Tatzeit in der Nähe des Tatortes eingeloggt gewesen. Das BKA veröffentlichte am Abend außerdem ein Foto eines dunkelfarbenen Jaguar XJR 6, den der 43-Jährige zur Tatzeit gefahren haben soll.
Das damals dreijährige Mädchen war am 3. Mai 2007 aus einer Appartementanlage im portugiesischen Praia da Luz verschwunden. Die Eltern waren zu der Zeit in einem nahegelegenen Restaurant essen. Das ungeklärte Schicksal des Mädchens hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Ermittler waren von einer Entführung ausgegangen. Zeitweise standen auch die Eltern selbst unter Verdacht.
Maddies Eltern Kate und Gerry McCann: "Wir wollen die Wahrheit aufdecken"
Kate und Gerry McCann äußerten sich am Mittwochabend zur neuen Entwicklung. „Wir wollten sie nur finden, die Wahrheit aufdecken und die Verantwortlichen vor Gericht stellen“, teilten die beiden laut dem britischen Portal „Independent“ in einer Erklärung mit. Sie hätten niemals aufgegeben, ihre Tochter lebend zu finden.
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Verdächtiger im Vermisstenfall McCann lebte zwischen 1995 und 2007 in Portugal
Der Mann lebte zwischen 1995 und 2007 regelmäßig an der Algarve, unter anderem für einige Jahre in einem Haus zwischen Lagos und Praia da Luz. Nach Angaben der Ermittler ging er in dieser Zeit im Raum Lagos mehreren Gelegenheitsjobs, unter anderem in der Gastronomie, nach.
Weitere Anhaltspunkte legen laut BKA nahe, dass er seinen Lebensunterhalt zudem durch die Begehung von Straftaten, darunter Einbruchdiebstähle in Hotelanlagen und Ferienwohnungen sowie Drogenhandel, bestritt.
Ermittler bitten Bevölkerung um Hilfe
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ist mit den Ermittlungen befasst, weil der Beschuldigte vor seinem Auslandsaufenthalt seinen letzten Wohnsitz dort hatte, teilte die Behörde mit.
Im Rahmen der Ermittlungen, die im Auftrag der Staatsanwaltschaft Braunschweig durch das Bundeskriminalamt in enger Zusammenarbeit mit britischen und portugiesischen Behörden geführt werden, wird jetzt auch öffentlich um Mithilfe der Bevölkerung gebeten. Ein entsprechender Zeugenaufruf mit weiteren Informationen findet sich auf der Webseite des Bundeskriminalamtes.