„Das war für uns ein klares Zeichen“

Studie: Babys lernen Sprache schon im Mutterleib

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Schon sehr früh erkennen Babys die Muttersprache.
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Babys sind beeindruckende Wesen!
Bekannt ist, dass sie schon im Mutterleib auf die Stimme der Mama reagieren. Nun entdeckten Forscher, dass Babys vor der Geburt wohl auch schon zahlreiche Informationen über die Sprache sammeln und damit später leichter ihre Muttersprache lernen. Das zeigen Ergebnisse einer Studie aus Italien.
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Italien: Forscher nehmen Sprachkenntnisse von Babys unter die Lupe

Neugeborene haben die Fähigkeit, theoretisch jede Sprache innerhalb von kurzer Zeit zu lernen. Forscher des Zentrums für Neurowissenschaften der italienischen Universität Padua haben sich genauer angeschaut, wann Kinder die Muttersprache erkennen können und wie. Im Fachjournal „Science Advances“ sind die wichtigsten Studien-Ergebnisse erschienen.

Das Forscherteam machte dafür Elektroenzephalografie-Untersuchungen (EEG) an 33 französischen Neugeborenen, die bis zu fünf Tage alt waren: Mittels bequemer Hauben wurde deren Hirnaktivität gemessen, während ihnen zum Beispiel Märchen vorgetragen wurden. Dabei wechselte die Sprache zwischen Französisch, Spanisch, Englisch oder einer dreiminütigen Pause ab.

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Babys haben vor Geburt Sprachkenntnisse

Daraufhin entdeckten die Forscher, dass Babys schon lange vor der Geburt Sprachkenntnisse erwerben!

Zum einen reagierten die Neugeborenen weitaus stärker auf Französisch, ihre Muttersprache. Außerdem reagierten sie stark, selbst wenn nicht ihre Mutter, sondern eine andere Person das Märchen vorgelesen hat.

Die Babys zeigten zudem auch in der Pause nach dem französischen Satz eine sehr viel höhere Gehirnaktivität als nach anderen Sprachen. Dies würde darauf hinweisen, dass die Babys nach dem Hören der Muttersprache noch länger darüber nachdenken, um die Informationen zu verarbeiten – wenn auch in dieser Lebensphase noch unbewusst.

„Das war für uns ein klares Zeichen, dass der Spracherwerb schon vor der Geburt starten muss“, sagt Judit Gervain, ein Mitglied des Forscherteams zu Science.ORF.at.

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Studienteam appelliert: Gespräche während Schwangerschaft von Vorteil

Das Hörvermögen entwickelt sich bei Föten etwa ab der 24. Schwangerschaftswoche. „Es ist immer gut, wenn man in der Schwangerschaft mit dem heranwachsenden Kind spricht“, sagt Gervain. Werdende Mütter müssten sich darüber aber gleichzeitig auch nicht zu viele Gedanken machen. „Das, was ein Kind schon allein durch die normalen Unterhaltungen der Mutter mitbekommt, ist von Natur aus meist schon genug, um den Fötus mit ausreichend Informationen zu versorgen.“

Ausführliche Gespräche und auch das Vorspielen von Musik vor und auch nach der Geburt schaden laut Gervain aber in keinem Fall und könnten dem Kind im späteren Leben wahrscheinlich das Erlernen vieler Fähigkeiten vereinfachen. (mjä)