Ausstellung "Where the world is melting" in Hamburg

“Es ist eine Welt, die sich verändert und sie verändert sich schnell": Fotograf dokumentiert Klimawandel in der Arktis

Knapp 94 Bilder des isländischen Fotografen sind in der Ausstellung zu sehen.
Knapp 94 Bilder des isländischen Fotografen sind in der Ausstellung zu sehen.
RTL Nord

von Lea Pasch und Kia Kuhnert

Der isländische Fotograf Ragnar Axelsson fängt ganz bestimmte Momente ein – Momente, die es so vielleicht in der Zukunft nicht mehr geben wird. In seiner neuen Ausstellung in Hamburg zeigt er bewegende Geschichten der einheimischen Menschen und Tiere aus der Arktis, die besonders stark vom Klimawandel betroffen sind.

Hinter den Bildern stecken wahre Geschichten

Die Welt zwischen Meereseis und Gletschern ist für lange Zeit Axelssons zu Hause. Hier erlebt er zum Beispiel hautnah, wie die einheimischen Jäger unter arktischen Bedingungen um ihr Leben kämpfen. Mit einem kleinen Boot fährt er auf einem offenen Fjord, der vor zwanzig Jahren noch komplett zugefroren war. Dabei dokumentiert der Isländer die Erlebnisse nicht nur durch Fotos, sondern spricht auch mit den Menschen vor Ort und schreibt ihre Geschichten auf. Mit seinen Schwarz-Weiß-Bildern will Ragnar Axelsson die dramatischen Veränderungen von Landschaften und Lebensräumen am Rand der bewohnbaren Welt zeigen. Und: Wie sich die Beziehung zwischen Mensch und Tier durch den Klimawandel verändern.

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Seit mehr als 40 Jahren fotografiert Axelsson und reist dafür in die „abgelegensten und isoliertesten Regionen der Arktis, zu Inuit-Jägern nach Nordkanada und Grönland, zu Bauern und Fischern auf Island und den Färöerinseln und zur indigenen Bevölkerung in Nordskandinavien und Sibirien“, heißt es auf der Seite zu seiner neusten Ausstellung in Hamburg.

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Die Ausstellung „Where the world is melting“ (Wo die Welt schmilzt) ist ein Einblick in das, was er bereits seit 1986 mit eigenen Augen sieht: Er versucht Momente einzufangen, die aufgrund des Klimawandels immer seltener werden. Gletscherlandschaften schmücken viele der Bilder von Axelsson. Was man nicht unbedingt auf den Fotos sehen kann: Sie schmelzen und werden in der Zukunft nicht mehr so aussehen, wie heute. „Es ist ein kleines Teil in einem größeren Puzzle, dass zeigt, was wirklich in der Arktis passiert”, sagt er im Gespräch mit RTL. Sein Ziel sei es den Menschen einen Einblick in eine Welt zu geben, die viele so nicht erleben und sehen würden. „Es ist eine Welt, die sich verändert und sie verändert sich schnell”, betont er eindringlich.

Die Ausstellung startet am 17. März und kann dann bis zum 4. Juni im Haus der Fotografie vor den Deichtorhallen Hamburgs besucht werden.