Shell beendet Zusammenarbeit mit Gazprom
Nord Stream 2 AG steht offenbar kurz vor der Pleite

Nach BP hat auch der Energieriese Shell die Zusammenarbeit mit Gazprom aufgekündigt. Pikant: Shell war auch an der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 beteiligt und hat bereits das Ende seiner Beteiligung angekündigt. Jetzt steht offenbar die Nord Stream 2 AG vor der Pleite.
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140 Mitarbeiter der "Nord Stream 2 AG" sollen Kündigung erhalten haben
Nach dem Aus für die Ostsee-Pipeline steht die schweizerische Eigentümergesellschaft Insidern zufolge vor der Pleite. Die Nord Stream 2 AG arbeite mit Finanzberatern derzeit daran, Teile ihrer Verbindlichkeiten zu ordnen und könnte noch in dieser Woche offiziell in der Schweiz einen Insolvenzantrag stellen, sagten zwei mit den Plänen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Nord Stream 2 hat nach Angaben des Schweizer Wirtschaftsministers Guy Parmelin die Arbeitsverträge mit den mehr als 140 Mitarbeitern am Firmensitz in Zug bereits gekündigt.
Nord Stream 2 gehört dem staatlichen russischen Gaskonzern Gazprom. Das elf Milliarden Dollar Euro schwere Projekt war aber zur Hälfte von den Energie- und Ölriesen Shell, OMV, Engie, Uniper und Wintershall DEA finanziert worden. Russland wollte mit der 1230 Kilometer langen Pipeline durch die Ostsee die Kapazität der Erdgas-Lieferungen nach Deutschland verdoppeln. Nord Stream 2 ist fertig, die Bundesregierung hatte aber die Inbetriebnahme wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine auf Eis gelegt.
Das US-Finanzministerium hatte als Teil der Sanktionen gegen Russland in der vergangenen Woche ultimativ die Abwicklung aller Geschäfte mit der Nord Stream 2 AG und deren Mehrheitsbeteiligungen bis 2. März (Mittwoch) verlangt. Nord Stream 2 war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar, Gazprom wollte sich nicht zu den Informationen äußern. (reuters/aze)
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