"Er wollte 7 Millionen Euro!"
Geiselnahme von Karlsruhe: Jetzt spricht der Apotheker exklusiv bei RTL!
Am späten Freitagabend beendete die Polizei die Geiselnahme in einer Karlsruher Apotheke unblutig. Verletzte gab es nicht. Doch trotzdem sitzt der Schock tief. Nun äußert sich erstmals der Besitzer der Apotheke, Patrick Kwik, der selbst als Geisel gehalten wurde. Bei RTL.de spricht er exklusiv über den mutmaßlichen Täter – und die Versäumnisse der Polizei.
Apothekenbesitzer: "Der Geiselnehmer ist ein Spinner!"
Nicht einmal einen Tag ist es her, dass ein 20-jähriger Mann in einer Apotheke in der Karlsruher Innenstadt elf Menschen in Geiselhaft hatte. Zum Glück gelang es Spezialkräften der Polizei, den Albtraum unblutig zu beenden. Verletzte gab es aktuellen Erkenntnissen nach nicht.
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Auch Patrick Kwik war unter den Geiseln, er ist der Besitzer der Apotheke. Obwohl der Schock noch tiefen sitzen mag, wirkt er aufgeräumt und entspannt, während er die Stunden in Geiselhaft schildert. „Der mutmaßliche Geiselnehmer ist ein Spinner“, sagt er. Warum der 20-Jährige sich ausgerechnet seine Apotheke ausgesucht hat, fragt er sich. „Er wollte 7 Millionen Euro! Als ob wir so viel Geld da hätten!“
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Gegen Tatverdächtigen gibt es mehrere Strafanzeigen – Lösegeldforderung bislang nicht bestätigt
Obwohl die Polizei die prekäre Situation unblutig gelöst hat, ist Kwik verärgert. Denn: Ende Januar wurde seine Apotheke bereits einmal überfallen. Damals hätten die Beamten den genauen Namen des Ladens veröffentlicht – um die Fahndung nach dem Täter einfacher zu gestalten. „Warum muss man das machen? Es reicht doch zu sagen: eine Apotheke in Baden-Württemberg.“
Lese-Tipp: War er auf Millionen aus? Geiselnehmer (20) von Karlsruhe ist polizeibekannt
Kwik vermutet, dass der Geiselnehmer sich nach der Raub-Fahndung dachte, die Apotheke sei ein leichtes Ziel. Der Täter ist nach Angaben der Ermittler polizeibekannt. Der Beschuldigte ist 20 Jahre alt, Deutscher und sei in der Vergangenheit mehrfach "wegen Delikten der Gewalt-, Eigentums- und Allgemeinkriminalität" angezeigt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ein Satz in dem Statement vom späten Freitagabend ist bemerkenswert: Die Ermittler gingen demnach unter anderem der Frage nach, "inwieweit es sich bei einer der insgesamt 11 Geiseln womöglich auch um eine Mittäterin des Festgenommen handeln könnte." Zu Hintergründen der Tat und dem Motiv hält die Polizei sich bedeckt; die Ermittlungen laufen.
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User streamt Einsatz live auf TikTok – und verrät Position der Beamten
Der „Stuttgarter Zeitung“ zufolge soll der Täter ein Lösegeld in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags gefordert haben – eine Quelle wurde nicht genannt. Die Polizei bestätigt diese Informationen bislang nicht.
Der Polizeieinsatz war zwischenzeitlich von einem User auf der Video-Plattform TikTok live ins Internet gestreamt worden. Über 6.000 Nutzer sahen das Video, in dem auch zu erkennen war, wo sich die schwer bewaffneten Einsatzkräfte des SEKs befanden.
Im Hintergrund waren mehrere knallartige Geräusche zu hören, die an Schüsse erinnerten. Mittlerweile ist der Livestream nicht mehr aufrufbar. (lmc, tpo, mit dpa)