Alle 11 Geiseln unverletzt
War er auf Millionen aus? Geiselnehmer (20) von Karlsruhe ist polizeibekannt
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Mit einem Großeinsatz der Polizei konnte die Geiselnahme in einer Apotheke in Karlsruhe am späten Freitagabend beendet werden. Verletzte gibt es nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Über Stunden hatte der 20-jährige Geiselnehmer elf Menschen in seiner Gewalt. Die Hintergründe der Tat sind noch unbekannt. Klar ist aber: Der mutmaßliche Täter ist für die Polizei kein Fremder.
11 Geiseln fürchten über Stunden um ihr Leben
Knapp fünf Stunden hielt die Geiselnahme Karlsruhe in Atem. Den ersten Notruf erhielt die Polizei um 16.30 Uhr: Eine unbekannte Person verschanze sich mit Geiseln in einer Apotheke in der Innenstadt. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz und hatte das Gebiet weiträumig abgesperrt. Augenzeugen berichteten dann gegen 21.10 Uhr von zwei lauten Knallgeräuschen. Um 21.30 Uhr stürmte ein Sondereinsatzkommando das Gebäude und kann alle Geiseln unverletzt befreien. Der ebenfalls unversehrte Täter wurde von der Polizei verhaftet. Die Staatsanwaltschaft und Polizei teilten mit, dass das Haus durchsucht werde.
Zwischenzeitlich war laut Medienberichten von mindestens sieben Personen die Rede, die der Tatverdächtige gefangen hält. Tatsächlich hat sich der Geiselnehmer mit elf Menschen in der Apotheke verschanzt, die über Stunden um ihr Leben bangen mussten. Ob der Geiselnehmer bewaffnet war und inwiefern er die Geiseln bedroht hat, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.
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Gegen Tatverdächtigen gibt es mehrere Strafanzeigen – Lösegeldforderung bislang nicht bestätigt
Der Geiselnehmer von Karlsruhe ist nach Angaben der Ermittler polizeibekannt. Der Beschuldigte ist 20 Jahre alt, Deutscher und sei in der Vergangenheit mehrfach "wegen Delikten der Gewalt-, Eigentums- und Allgemeinkriminalität" angezeigt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Ein Satz in dem Statement vom späten Freitagabend ist bemerkenswert: Die Ermittler gingen demnach unter anderem der Frage nach, "inwieweit es sich bei einer der insgesamt 11 Geiseln womöglich auch um eine Mittäterin des Festgenommen handeln könnte." Zu Hintergründen der Tat und dem Motiv hält die Polizei sich bedeckt; die Ermittlungen laufen.
Der „Stuttgarter Zeitung“ zufolge soll der Täter ein Lösegeld in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags gefordert haben – eine Quelle wurde nicht genannt. Die Polizei bestätigt diese Informationen bislang nicht.
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Der Polizeieinsatz war zwischenzeitlich von einem User auf der Video-Plattform TikTok live in das Internet gestreamt worden. Über 6.000 Nutzer sahen das Video, in dem auch zu erkennen war, wo sich die schwer bewaffneten Einsatzkräfte des SEKs befanden.
Im Hintergrund waren mehrere knallartige Geräusche zu hören, die an Schüsse erinnerten. Mittlerweile ist der Livestream nicht mehr aufrufbar. (lmc; mit dpa)