Motorradgangster erschiessen Mann im Auto
Mexiko: Vater vor den Augen seiner Tochter (14) ermordet

Es wirkt wie ein Mord im Drogenmilieu, aber selbst für mexikanische Verhältnisse erscheint die Tat ungewöhnlich brutal: Ein englischer Geschäftsmann ist im Urlaubsparadies Cancun vor den Augen seiner 14-jährigen Tochter erschossen worden. Chris Cleeve war mit der Jugendlichen im Auto unterwegs, zwei Männer auf einem Motorrad das Feuer eröffneten und den 54-Jährigen mit einem Kopfschuss durchs Seitenfenster ermordeten, berichtet die britische Zeitung "Daily Mail". Die Tochter wurde leicht verletzt, erlitt einen Schock und kam ins Krankenhaus.
Mexikanische Polizei geht offenbar von gezieltem Angriff aus
Die Umstände des Verbrechens sind rätselhaft. Die Polizei nahm dem Zeitungsbericht zufolge nach einer kurzen Verfolgungsjagd zwei Verdächtige fest. Das Motiv sei noch nicht ermittelt, allerdings legten die bisherigen Erkenntnisse nahe, dass Chris Cleeve erpresst wurde. Angeblich soll er ebenso wie einige Restaurantbesitzer von Drogendealern unter Druck gesetzt worden sein, heißt es weiter.
"Das war keine zufällige Schießerei, sondern ein gezielter Angriff“, zitiert das Blatt einen Polizisten. Cleeve wurde ausgewählt, um ermordet zu werden.“ Es gebe keine Hinweise darauf, dass er selbst in Drogengeschäfte verwickelt gewesen sein könnte.
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Cancun: Tochter des Ermordeten nicht in Lebensgefahr
Chris Cleeve stammt aus dem englischen Cornwall und lebt seit 2013 in Mexiko, berichtet die "Daily Mail". Er habe als Immobilienmakler und Hausverwalter gearbeitet. Seine Familie wollte keine weiteren Informationen herausgeben, so die Zeitung. Der Bruder des Ermordeten habe darum gebeten, die Privatsphäre zu respektieren und keine weiteren Angaben machen wollen.
Seine Tochter sei bei dem Anschlag nicht lebensgefährlich verletzt worden, heißt es weiter. Die Jugendliche hatte erst wenige Tage zuvor Geburtstag. Einige der letzten Einträge auf Cleeves Facebook-Seite zeigen Fotos von der Geburtstagsfeier des Teenagers.
Mexiko leidet seit Jahren unter einem massiven Gewaltproblem. Jeden Tag werden in dem lateinamerikanischen Land fast 100 Tötungsdelikte registriert. Hinzu kommen mehr als 88.000 Menschen, die als verschwunden gelten. Die meisten Taten werden nie aufgeklärt. (uvo)