Frauenmord in Österreich

Mutter (34) vor den Augen ihrer Brüder erschossen

Hätte der Mord an Sara L. verhindert werden können? Die 34-Jährige aus Großwilfersdorf in der Steiermark wurde erschossen - von ihrem Ex-Freund, vor dem sie große Angst hatte, den sie sogar angezeigte. Warum das nicht ausreichte, um die Frau vor ihrem Mörder zu schützen - in unserem Video.

Sara hatte große Angst vor ihm

Mordopfer Sara L. (Foto: privat)
Mordopfer Sara L. (Foto: privat)
privat, rtl.de

Wie die Kronen-Zeitung berichtet, tauchte Saras ehemaliger Freund am 23. Februar am Einfamilienhaus der Frau in dem kleinen Dorf auf. Sie ruft noch um Hilfe, benachrichtigt ihre Brüder. Vergeblich. Mit drei Schüssen tötet der Mann (34) die wehrlose Frau. Auch auf ihre beiden Brüder will er schießen, doch seine Pistole hat Ladehemmung.

Für die Mutter einer zwölfjährigen Tochter kommt jede Hilfe zu spät, sie stirbt am Tatort. Der Ex-Freund wird festgenommen. Er äußert sich bisher nicht zur Tat.

WhatsApp-Hilferuf von Sara vom 13. Februar an ihre Nachbarn im Dorf Maierhofen

Der Tatverdächtige stalkte sein Opfer nach der Trennung im Januar, wie unter anderem eine WhatsApp-Nachricht der Frau zeigt, die sie laut Nachbarn an ihren Bekanntenkreis im Ort schickte.

Hallo Nachbarschaft
Ich brauch eure ‼️HILFE‼️
Wie ihr sicher mitbekommen habt wurde bei mir vor zwei Tagen eingebrochen, das Problem dabei, es ist mein Ex Freund. Es hat sich herausgestellt dass er psychische Probleme hat
Nun belagert er unser Haus! Er stellt sein Auto irgendwo ab und geht durch die Gemeinde zu unserem Haus!
Die Polizei ist in dem ganzen schon eingeschaltet! Wenn ihr sein Auto oder ihn seht, dann bitte ruft SOFORT die Polizei. Und informiert uns! Fotografiert ihn, sein Auto, haltet euch aber fern.
Wir gehen davon aus das er bewaffnet ist! Er ist ohne zu übertreiben sehr GEFÄHRLICH!!!
Sein Kennzeichen
(von der Redaktion entfernt)
Ich danke euch

Sara

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Saras Anzeige war für die Polizei nicht genug

Sara
Sara L., eine lebensustige junge Frau, die gerne schöne Fotos von sich teilte.
privat

Sara zeigt den Mann an, nachdem er in ihr Haus eingebrochen war. Allerdings zeigt sie ihn wegen des Einbruchs und Waffenbesitzes an. Für die Polizei ist das nicht bedrohlich genug.

Ein Sprecher der Staatanwaltschaft Graz sagt: "Ich muss sagen: 'Der Täter hat das zu mir gesagt oder er hat das mir angedroht.' Das wird dann rechtlich als gefährliche Drohung subsummiert. Ich muss einen Sachverhalt zur Anzeige bringen, der dann als gefährliche Drohung subsummiert werden kann. Und das ist nicht erfolgt."

Für Saras Hinterbliebene eine zutiefst unbefriedigende Auskunft. Ihr Familie kämpft jetzt darum, dass der mutmaßliche Mörder eine gerechte Strafe bekommt.