Lebenslang und Sicherheitsverwahrung!
Mord aus Eifersucht: Axtmörder von Kalletal zu Höchststrafe verurteilt

Elchin A., der sogenannte Axtmörder von Kalletal, soll lebenslang ins Gefängnis. Das Landgericht Detmold verurteilt den 37-Jährigen am Freitag wegen Mordes und mehrfacher Vergewaltigung zu dieser Haftstrafe und stellte zusätzlich die besondere Schwere der Schuld fest, was eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren so gut wie ausschließt.
Mit einem Axthieb im Schlaf getötet
Außerdem ordnete das Gericht Sicherungsverwahrung an, so dass der Mann auch nach Verbüßung der eigentlichen Strafhaft nicht freikäme. Im Juni 2022 soll Elchin A. zuerst aus Eifersucht einen 39-jährigen Familienvater im Schlaf mit einem Axthieb getötet und anschließend seine Ex-Freundin vergewaltigt haben. Das Erschreckende: Während der Tat haben die beiden Kinder der Frau auch im Haus geschlafen. Danach folgten eine wochenlange Fahndung und Flucht des Angeklagten in Richtung Polen.
Ex-Freundin lag bei der Tat schlafend neben dem Opfer
Das Tötungsdelikt des Mannes aus Rinteln in Niedersachsen hatte der Angeklagte im Prozess gestanden. „Er soll sich in den Räumlichkeiten versteckt und abgewartet haben, bis die ehemalige Lebensgefährtin und der Nebenbuhler gekommen sind, den Geschlechtsverkehr vollzogen haben, anschließend sich schlafen gelegen haben“, sagt Wolfram Wormuth, Pressesprecher am Landgericht Detmold im Interview mit RTL. Danach habe er den 39-Jährigen getötet. Die Vergewaltigung dagegen stritt er ab und beschrieb den Sex als einvernehmlich. Diese Darstellung wies das Gericht zurück. Die Ex-Freundin lag bei der Tat schlafend neben dem Opfer und hatte als Zeugin ihre große Angst vor dem Angreifer geschildert.
Witwe mit Weinkrämpfen im Gerichtssaal

Erschreckend an dem Fall ist, dass der Getötete und seine Ehefrau Nadine F. dem mutmaßlichen Täter offenbar nur helfen wollten. Denn die beiden nehmen die Familie aus der Ukraine auf. Nachdem anfangs alles gut läuft, wird Elchin A. angeblich mit der Zeit eifersüchtig. Für die Witwe ist die Teilnahme an bisher jedem Prozesstag wichtig, aber schwer. „Sie kriegt zwischendurch Weinkrämpfe und hinterher geht es ihr gar nicht gut und auch die Nächte davor sind schlecht und heute ist es ganz schlimm“, erklärt Thorsten Frühmark, der Vertreter der Witwe Nadine F. im Interview die Situation seiner Mandantin. „Also sie ist froh, dass es zu Ende gegangen ist.“
Kinder in psychologischer Behandlung
Den Kindern der Witwe und des getöteten 39-Jährigen gehe es nicht gut. Sie seien in psychologischer Behandlung und könnten nicht zur Schule gehen, sagt Thorsten Frühmark und er sorgt sich um seine Mandantin, deren Trauer um den verlorenen Ehemann wohl erst nach dem Urteil so richtig beginnen könne: „Ich hoffe, sie schafft das.“ Für die Witwe spiele es auch keine Rolle, dass ihr Mann anscheinend fremdgegangen sei. „Es ist der Vater ihrer Kinder, das ist genau das, warum sie das hier durchgezogen hat“, so Frühmark.
Elchin A. saß schon mal im Gefängnis - wegen Totschlags!
Laut Gericht hatte der 37-Jährige vor rund zehn Jahren bereits einmal mit einem Axthieb eine Frau getötet und saß dafür in der Ukraine im Gefängnis. Wegen dieser Vorgeschichte sieht das Gericht auch einen Hang zu vergleichbaren Taten. „Als Mann nach einem Axtmord eine Frau zu vergewaltigen, das kann sich eigentlich kein Mann vorstellen. Und das drückt aus, dass dieser Mord für den Angeklagten fast eine Nebensache ist“, bestätigt der Anwalt der Witwe im Interview die Kaltblütigkeit der Taten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa/nid)