Nach außen super cool
„Geht natürlich nicht an mir vorbei" - Offene Zukunftsfrage hinterlässt bei Mick Schumacher Spuren

Ist für Mick Schumacher nach zwei Jahren in der Formel 1 am Saisonende schon wieder Schluss? Noch jedenfalls steht der Deutsche ohne Vertrag für 2023 da. Haas hat keine Eile, über eine mögliche Verlängerung mit ihm zu entscheiden. Andere Cockpits sind rar und heiß begehrt. Keine leichte Situation, dabei trotzdem auf der Strecke abliefern zu müssen – und so Werbung für sich selbst zu machen. Das gesteht auch Mick Schumacher. Wenngleich er trotzdem absolut glücklich ist, wie er im exklusiven RTL-Interview vor dem Großen Preis der Niederlande (Sonntag ab 14 Uhr live bei RTL) verrät.
Schumacher: Trotz Zukunftssorgen hat er "Tag ein, Tag aus Spaß"
„Das geht natürlich nicht an mir vorbei“, sagt Schumi jr., der im RTL-Interview sehr aufgeräumt und relaxed wirkt. Und das hat auch seinen Grund: „Aber ich fühle mich mega, weil ich den Job machen kann, den ich liebe, und habe Tag ein, Tag aus Spaß daran.“
Dass sich der 23-Jährige von Herzen wünscht, dass es auch kommende Saison so bleibt, zeigt nicht nur das Funkeln seiner Augen. Verzweiflung, Frust, Sorgen? Sollte ein Gefühl davon da sein, lässt es sich Schumacher nicht anmerken. Er genießt die Freude an der Königsklasse. „Dementsprechend kann ich nur froh sein, die Chance hier zu haben und meine Performance zu zeigen.“ Mehr aus dem Interview mit Mick Schumacher gibt es am Sonntag ab 14 Uhr LIVE bei RTL.
Ricciardo: Mick Schumacher ist mehr als "höflich und respektvoll"
Trotz der eigenen unsicheren Situation hat Schumacher auch noch den offenen Blick für Kollegen. Bestes Beispiel: Vor dem Rennen in Spa vergangenen Sonntag suchte er das freundschaftliche Gespräch mit Daniel Ricciardo, von dem sich McLaren trotz bestehenden Vertrags am Saisonende trennt. „Wir haben miteinander gesprochen, er sagte, dass es ihm leid tue, was mir passiert ist“, erinnert sich der Australier an die Szene.
„Mick ist ein gutes Kind“, betont Ricciardo und sucht nach den passenden Worten. Bei dem 23-Jährigen sei es „eigentlich nicht genug, das so zu sagen, aber er ist sehr höflich und respektvoll." Mit Kollegen würde ein F1-Pilot allerdings nicht über Vertragsdetails sprechen.
Vettel: In Sachen Mick sei er "parteiisch"
Als Ratgeber für den jungen Deutschen sieht sich Ricciardo aber auch nicht. Und das liegt nicht nur an seiner eigenen Suche nach einem neuen Platz für die nächste Saison. „Über Mick kann ich guten Gewissens sagen, dass Seb (Vettel, Anm. d.Red.) ein guter Freund und ein guter Ratgeber für ihn ist. Auch für mich ist er ein guter Freund, denn er ist immer ehrlich.“
Und so ganz ehrlich meint Vettel am RTL-Mikrofon: „Ich drücke ihm die Daumen, das ist klar, dass er für nächstes Jahr ein Auto finden kann, in dem er zeigen kann, dass er auf dem richtigen Weg ist. Wir stehen uns ja doch sehr nahe und deswegen bin ich ja doch ein bisschen parteiisch.“
In dieser „Silly Season“, jener verrückten Zeit in der Formel 1, in der so gut wie täglich neue Wechselgerüchte auftauchen und Deals klar gemacht werden, ist Vettel aber eben auch ein bisschen froh, als baldiger F1-Rentner das Ganze entspannt aus der Distanz beobachten zu können. (rho/lho/ana)